17607#Hohelied,1,1#1. DER Lieder Sang von Schelomo.
17608#Hohelied,1,2#2. «Er küsse mich mit seines Mundes Küssen! / Weil köstlich ist dein Kosen mehr als Wein /
17609#Hohelied,1,3#3. an Duft sind deine Öle köstlich / das Öl, drin du entströmst, dein Ruhm / drum lieben dich die Mädchen.
17610#Hohelied,1,4#4. Faß mich, dir nach, laß uns enteilen / - in seine Zimmer hat der König mich gebracht - / laß jubeln uns, uns freun an dir / dein Minnen preisen, mehr als Wein / stark lieben sie dich.
17611#Hohelied,1,5#5. Schwarz bin ich, treibend in Jeruschalaims Triften / wie Kedars Zelte, wie die Behänge Schelomos. /
17612#Hohelied,1,6#6. Schaut mich nicht an, daß ich geschwärzt / da mich der Sonne Blick getroffen. Die Söhne meiner Mutter stritten sich um mich; / sie machten mich zur Hüterin des Weingeländs / - doch meinen Weinberg hab ich nicht gehütet.
17613#Hohelied,1,7#7. Sag an mir, du, den meine Seele liebt / wo weidest du, wo läßt du mittags lagern? / Warum denn sollt ich sein wie die (im Hirtentuch) Verhüllte / bei der Genossen Herden?» /
17614#Hohelied,1,8#8. «Wenn du's nicht weißt, der Frauen Schönste / so geh der Schafe Spuren nach / und weide deine Zicklein bei der Hirten Stätten.»
17615#Hohelied,1,9#9. «Der Stute an Par'os Gefährt / vergleich ich, Freundin, dich. /
17616#Hohelied,1,10#10. Anmutig deine Wangen mit den Kettchen dran / dein Hals in Perlenschnüren. /
17617#Hohelied,1,11#11. Goldkettchen wollen wir dir machen / mit Silberküglein.»
17618#Hohelied,1,12#12. «Solang der König blieb auf seiner Rundfahrt / gab meine Narde ihren Duft; /
17619#Hohelied,1,13#13. ein Myrrhenbündel war mein Liebster mir / das zwischen meinen Brüsten ruhte. /
17620#Hohelied,1,14#14. Des Zyprus Traube war mein Liebster mir / im Weingeländ En-Gedis.»
17621#Hohelied,1,15#15. «Schön bist du, Freundin mein / schön bist du, deine Augen Tauben.» /
17622#Hohelied,1,16#16. «Schön bist, Geliebter, du, ja lieblich. / Auch unser Lager ist grünend frisch: /
17623#Hohelied,1,17#17. Der Häuser Balken sind die Zedern uns / und unsre Bretter die Zypressen!»
17624#Hohelied,2,1#1. «Ich bin die Blütenzwiebel des Scharon / die Blume der Täler.» /
17625#Hohelied,2,2#2. «Gleichwie die Blume bei den Dornen / so meine Freundin bei den Mädchen.» /
17626#Hohelied,2,3#3. «Gleichwie der Apfel bei des Waldes Bäumen / so mein Geliebter bei den Burschen. / In seinem Schatten lüstets mich zu sitzen / und seine Frucht ist meinem Gaumen süß. /
17627#Hohelied,2,4#4. Er hat ins Heim des Weines mich geführt / da jauchzt er über mich in Liebe. /
17628#Hohelied,2,5#5. O, lehnt mich an die dicken Stämme hin / und bettet an den Apfelbäumen mich / denn krank vor Liebe bin ich. /
17629#Hohelied,2,6#6. Die Linke sein mir unterm Haupt / und seine Rechte, sie umfängt mich.» /
17630#Hohelied,2,7#7. «Beschworen hab ich bei Jeruschalaims Triften euch / bei den Gazellen oder Hinden auf der Flur; / daß ihr nicht weckt, nicht schreckt die Liebe / bis sie erstarkt!»
17631#Hohelied,2,8#8. «Horch! Da, mein Geliebter! / Ah, sieh, da kommt er / springt über die Berge / hüpft über die Höhen, /
17632#Hohelied,2,9#9. es gleicht mein Geliebter der Gazelle / oder dem Böcklein der Hirsche. Ah, sieh, da steht der / da, hinter unsrer Mauer / er lugt durch die Fenster / er guckt durch die Luken.
17633#Hohelied,2,10#10. Hebt an mein Geliebter / ruft zu mir: / ,Auf, du, meine Freundin! / Meine Schöne, und komm doch! /
17634#Hohelied,2,11#11. Denn sieh, der Winter ist fort / der Regen vorüber, vergangen. /
17635#Hohelied,2,12#12. Die Blumen sich zeigen im Grunde / die Zeit des Rebtriebs ist da / der Turtel Ruf schallt uns im Lande /
17636#Hohelied,2,13#13. die Feige wirft aus ihre Köpfchen / die Reben blühen, Duft spendend. / Auf, du, meine Freundin! / Meine Schöne, und komm doch! /
17637#Hohelied,2,14#14. Mein Täubchen in des Felsens Ritzen / im Heimlichen des Bergessteigs / laß mich dein Aussehn schaun / mich deine Stimme hören / denn deine Stimm ist süß / dein Aussehn lieblich.'»
17638#Hohelied,2,15#15. «Fangt uns die Füchse / die Füchse, die schlauen / die den Weinberg verwüsten / da der Weinberg uns blüht.»
17639#Hohelied,2,16#16. «Mein Liebster ist mein / und ich bin sein / der in Blumen weidet. /
17640#Hohelied,2,17#17. Bis der Tag sich entfacht / und die Schatten entweichen / verwandle dich, Liebster / sei gleich der Gazelle / oder dem Böcklein der Hirsche / auf dämmernden Bergen.»
17641#Hohelied,3,1#1. «Auf meinem Lager in den Nächten / sucht ich, den meine Seele liebt - / ich sucht ihn, doch ich fand ihn nicht. /
17642#Hohelied,3,2#2. Auf will ich, will die Stadt durchstreifen / auf Gäßchen und auf Plätzen suchen / den meine Seele liebt! / Ich sucht ihn, doch ich fand ihn nicht. /
17643#Hohelied,3,3#3. Es fanden mich die Wächter, die die Stadt durchstreifen: / ,Den meine Seele liebt, habt ihr gesehn?' /
17644#Hohelied,3,4#4. Kaum war an ihnen ich vorbei / da fand ich ihn, den meine Seele liebt / faßt ihn und ließ ihn nimmer / bis daß ich ihn in meiner Mutter Haus gebracht / zur Kammer derer, die im Schoß mich trug.»
17645#Hohelied,3,5#5. «Beschworen hab ich euch, Jeruschalaims Töchter / bei den Gazellen oder Hinden auf der Flur / daß ihr nicht weckt, nicht schreckt die Liebe / bis sie erstarkt.»
17646#Hohelied,3,6#6. «Wer steigt heran da von der Wüste / Rauchsäulen gleich / umduftet sie von Myrrhe und von Weihrauch / von allem Würzgestäub des Krämers?»
17647#Hohelied,3,7#7. «Seht, da ist sein, Schelomos Ruhebett / mit sechzig Helden rings darum / von Helden Jisraëls; /
17648#Hohelied,3,8#8. sie alle, Schwert im Griff / und kriegsgewohnt / sein Schwert zur Seite jeder / vor nächtlichem Schreck.»
17649#Hohelied,3,9#9. Ein Ruhebett hatte sich (nämlich) der König Schelomo gemacht aus Libanon-Holz.
17650#Hohelied,3,10#10. Seine Säulen machte er aus Silber, seine Lehne aus Gold, seine Bettung aus Purpur, darin ausgelegt . . . Liebe von den Töchtern Jeruschalaims:
17651#Hohelied,3,11#11. «O, kommt und schaut, ihr Töchter Zijons / den König Schelomo / in seiner Krone / womit ihn seine Mutter krönte / am Tage seiner Hochzeit / an seines Herzens Freudentag.»
17652#Hohelied,4,1#1. «Schön bist du, Freundin / schön bist du, deine Augen Tauben / hervor aus deinem Schleier. / Dein Haar, es gleicht der Ziegen Herde / die wallen vom Gebirge Gil'ads her /
17653#Hohelied,4,2#2. der (Schafe) Herde, wohlgeordnet, deine Zähne / die aus dem Bade steigt. / Sie alle zwiegebärend / fehlwerfend keins von ihnen. /
17654#Hohelied,4,3#3. Dem Purpurbande gleichen deine Lippen / und lieblich ist dein Mund / wie der Granate Scheibe deine Wange / hervor aus deinem Schleier. /
17655#Hohelied,4,4#4. Wie Dawids Turm dein Hals / gebaut zum Waffenaushang / die tausend Schilde hängt man dran / der Helden Köcher alle. /
17656#Hohelied,4,5#5. Dein Brüstepaar zwei Rehlein gleich / Gazellenzwillingen / die in den Blumen weiden. /
17657#Hohelied,4,6#6. Bis sich der Tag entfacht / und die Schatten entweichen / will hin ich wandeln / zum Myrrhenberg / zur Weihrauchhöhe. /
17658#Hohelied,4,7#7. Schön bist du, Freundin, ganz / kein Fehl an dir.
17659#Hohelied,4,8#8. Mit mir vom Libanon, Braut / mit mir vom Libanon komm / schau aus von des Amana Gipfel / vom Haupte des Senir und Hermon / vom Lager der Löwen / den Bergen der Panther. /
17660#Hohelied,4,9#9. Du hast den Sinn mir gefangen / o Schwester, Braut / du hast den Sinn mir gefangen / mit einem deiner Augen / mit einem Kettchen deines Halsgeschmeides. /
17661#Hohelied,4,10#10. Wie schön ist dein Kosen / o Schwester, Braut / wie köstlicher dein Kosen / als Wein / und deiner Öle Duft / als alle Gedüfte! /
17662#Hohelied,4,11#11. Seim träufeln deine Lippen, Braut / und Honig ist und Milch an deiner Zunge / und deiner Kleider Duft / wie Duft vom Libanon.
17663#Hohelied,4,12#12. Verschloßner Garten bist du, Schwester, Braut / verschloßner Brunnen / versiegelter Quell. /
17664#Hohelied,4,13#13. Die Triebe dein ein Lusthain von Granaten / mit köstlicher Frucht; / des Zyprus Blüten samt Narden /
17665#Hohelied,4,14#14. mit Narde und Krokus / und Kalmus und Zimt / samt allen Weihrauchstauden / und Myrrhe und Aloë / samt allen edelsten Gedüften. /
17666#Hohelied,4,15#15. Ein Quell der Gärten / ein Born lebendgen Wassers / vom Libanon strömend. /
17667#Hohelied,4,16#16. Erwache, Nord / und komme, Süd / durchwehe meinen Garten / daß seine Düfte strömen.» / «Mein Liebster komme doch in seinen Garten / und esse seiner Köstlichkeiten Frucht.»
17668#Hohelied,5,1#1. «Ich kam in meinen Garten / o Schwester, Braut / ich pflückte meine Myrrhe / samt meinem Balsam / ich aß meine Wabe / samt meinem Honig / trank meinen Wein / samt meiner Milch. / O eßt, Gefährten, trinkt / berauscht euch, Freunde!»
17669#Hohelied,5,2#2. «Ich schlief / jedoch mein Herz war wach. / Horch! Da, mein Geliebter! / Er klopft: / ,Tu mir auf, meine Schwester / meine Freundin, mein Täubchen, mein Reines / denn mein Haupt ist voll Tau / meine Locken von Tropfen der Nacht.' /
17670#Hohelied,5,3#3. ,Hab abgetan mein Kleid / wie sollt ichs anziehn? / Gebadet die Füße / wie sollt ich sie beschmutzen?' /
17671#Hohelied,5,4#4. Mein Liebster streckte / die Hand durch die Öffnung / da wogte mein Innres ihm zu. /
17672#Hohelied,5,5#5. Aufstand ich, meinem Liebsten zu öffnen / und meine Hände troffen Myrrhe / und meine Finger Myrrhenharz / auf die Griffe des Riegels. /
17673#Hohelied,5,6#6. Auftat ich meinem Liebsten / - mein Liebster war fort, entwichen. / Da zog meine Seele aus / nach seiner Rede. / Ich sucht ihn, doch ich fand ihn nicht / ich rief ihn, er gab mir nicht Antwort. /
17674#Hohelied,5,7#7. Es fanden mich die Wächter, die die Stadt durchstreiften / sie schlugen mich zu Wunden / sie nahmen mir mein Hülltuch fort / die Wächter der Mauern.
17675#Hohelied,5,8#8. Beschworen hab ich euch, Jeruschalaims Töchter / wenn meinen Liebsten ihr findet / was wollt ihr ihm sagen? / Daß ich krank bin vor Liebe.»
17676#Hohelied,5,9#9. «Was ist dein Liebster vor den Lieben / du Schönste der Fraun? / Was ist dein Liebster vor den Lieben / daß so du uns beschworen?» /
17677#Hohelied,5,10#10. «Mein Liebster: Licht und braun / aufragend aus zehntausend /
17678#Hohelied,5,11#11. sein Haupt pur golden / seine Locken Rispen / schwarz wie der Rabe. /
17679#Hohelied,5,12#12. Seine Augen wie Tauben / an Wasserläufen / in Milch gebadet / am Schöpfteich ruhend. /
17680#Hohelied,5,13#13. Seine Wangen wie des Balsams Beet / wie Würzwerktürmchen / seine Lippen wie Blumen / von Myrrhenharz träufelnd. /
17681#Hohelied,5,14#14. Seine Hände Goldbarren / mit Gelbstein besetzt / sein Leib ein Block von Elfenbein / bedeckt mit Saphiren. /
17682#Hohelied,5,15#15. Seine Schenkel Marmorpfeiler / auf goldner Sockel Grund / sein Anblick gleich dem Libanon(baum) / wie Zedern erlesen. /
17683#Hohelied,5,16#16. Sein Gaumen voll Süße - / ganz ist er Wonne! / Das ist mein Liebster / und dies mein Freund / ihr Töchter Jeruschalaims!»
17684#Hohelied,6,1#1. «Wohin ging dein Liebster / du Schönste der Frauen? / Wohin hat er, dein Liebster, sich gewandt / daß mit dir wir ihn suchen?» /
17685#Hohelied,6,2#2. «Hinab ging mein Liebster / zu seinem Garten / zu des Balsams Beeten / zu weiden in den Gärten / und Blumen zu pflücken. /
17686#Hohelied,6,3#3. Ich bin meines Liebsten / und mein Liebster ist mein / der in den Blumen weidet.»
17687#Hohelied,6,4#4. «Schön bist du, Freundin, wie Tirza / anmutig wie Jeruschalaim / erhaben wie Wappenburgen. /
17688#Hohelied,6,5#5. Kehr deine Augen ab von mir / die mich verwirren. / Dein Haar, es gleicht der Ziegenherde / die herwallt vom Gil'ad. /
17689#Hohelied,6,6#6. Der Schafe Herde gleichen deine Zähne / die aus dem Bade steigt / sie alle zwiegebärend / fehlwerfend keins von ihnen. /
17690#Hohelied,6,7#7. Wie der Granate Scheibe deine Wange / hervor aus deinem Schleier.
17691#Hohelied,6,8#8. Sind sechzig Königsfrauen / und achtzig Kebsen / und Mädchen ohne Zahl - /
17692#Hohelied,6,9#9. doch eins nur ist mein Täubchen / mein Reines / allein sie ihrer Mutter / untadlig ihr, die sie gebar. / Sie sehn die Mädchen, preisen sie / die Königsfraun und Kebsen, rühmen sie.
17693#Hohelied,6,10#10. Wer ists, die wie das Morgendämmern vorschaut / schön wie der Mond / hellstrahlend wie die Sonne / erhaben wie die Wappenburgen?»
17694#Hohelied,6,11#11. «Zum Nußhain kam ich hinab / zu schaun die Triebe im Tal / zu sehn, ob sprosset die Rebe / erblühen die Granaten. /
17695#Hohelied,6,12#12. Da hat meine Seele - / wie, weiß ich nicht - / zu Wagen edlen Volkes mich versetzt.»
17696#Hohelied,7,1#1. «Kehr wieder, wieder, Schulammitin / kehr wieder, wieder, daß wir dich beschaun.» / «Was könnt ihr schauen an der Schulammitin / wie bei dem Spiel zu Mahanaim?» /
17697#Hohelied,7,2#2. «Wie schön sind deine Füße in den Schuhen / des Edlen Tochter! / Die Rundung deiner Hüften Zierat gleich / von Künstlerhand gefertigt. /
17698#Hohelied,7,3#3. Dein Schoß des Sahar(trankes) Schale / nichts fehlt der Mischung / dein Leib ein Weizenhaufen / mit Blumen umzäunt /
17699#Hohelied,7,4#4. dein Brüstepaar zwei Rehlein gleich / Gazellenzwillingen. /
17700#Hohelied,7,5#5. Dein Hals so wie der Turm ha-Schens / die Augen dein die Teiche von Heschbon / am Tor von Bat-Rabbim / dein Antlitz wie der Turm des Libanon / der nach Dammesek lugt /
17701#Hohelied,7,6#6. dein Haupt auf dir so wie der Karmel / und deines Hauptes Haar wie Purpur - / ein König liegt gefesselt in den Schlingen! /
17702#Hohelied,7,7#7. Wie bist du schön, wie lieblich / du Liebe, in Verzärtlung! /
17703#Hohelied,7,8#8. Dein Wuchs da gleicht der Palme / und deine Brüste Trauben. /
17704#Hohelied,7,9#9. Ich denke, ich ersteig die Palme / ich greife ihre Rispen / daß deine Brüste wie der Rebe Trauben sind / und deines Angesichtes Duft wie Äpfel /
17705#Hohelied,7,10#10. dein Gaumen gleich dem würzgen Wein / der meinem Freund zu Kräften eingeht / der Schlafenden Beschwörung murmelnd.»
17706#Hohelied,7,11#11. «Ich bin meines Liebsten / nach mir sein Lüsten. /
17707#Hohelied,7,12#12. O komm, Geliebter / laß nach der Flur uns gehn / in Zyprusblüten nachten /
17708#Hohelied,7,13#13. früh ausziehn in die Rebengärten / und sehen, ob der Wein gesproßt / die Knospe erschlossen / die Granaten erblüht. / Dort geb ich meine Liebe dir. /
17709#Hohelied,7,14#14. Glückswurzeln spenden Duft / an unsren Türen Köstlichkeiten allerlei / so neue wie die alten / dir, Liebster, hab ich sie verwahrt.
17710#Hohelied,8,1#1. O, wärst du doch ein Bruder mir / der meiner Mutter Brust gesogen! / Träf ich dich draußen, küßt ich dich / man könnte meiner ja nicht spotten. /
17711#Hohelied,8,2#2. Ich führte dich, ich brächte dich / in meiner Mutter Haus, die mich erzogen / ich tränkte dich mit würzgem Wein / mit der Granaten Most. /
17712#Hohelied,8,3#3. Die Linke sein mir unterm Haupt / und seine Rechte, sie umfängt mich.» /
17713#Hohelied,8,4#4. «Beschworen hab ich euch, Jeruschalaims Töchter / was wecket ihr, was schrecket ihr die Liebe / eh sie erstarkt?»
17714#Hohelied,8,5#5. «Wer steigt heran da von der Wüste / geschmiegt an ihren Liebsten?» / «Am Fuß des Apfelbaumes hab ich dich erweckt / dort, wo die Mutter dich im Weh geboren / dort lag in Wehen sie, die dich gebar. /
17715#Hohelied,8,6#6. Tu wie das Siegel dir mich an das Herz / so wie das Siegel, dir am Arm / denn stark ist wie der Tod die Liebe / hart wie Scheol der Eifertrieb; / Brandvögel hat sie, Feuergeier / ein Gottesflammen. /
17716#Hohelied,8,7#7. Gewaltge Wasser können nicht die Liebe löschen / und Ströme schwemmen sie nicht fort. / Gäb einer seines Hauses ganzen Schatz um Liebe / man spottet sein!»
17717#Hohelied,8,8#8. (Sie sprachen:) «Wir haben eine kleine Schwester / hat keine Brüste. / Was tun wir unsrer Schwester / des Tags, da man (beschwörend) von ihr spricht? /
17718#Hohelied,8,9#9. ,Ist eine Mauer sie / so baun wir drum ein Silberrund / ist Türe sie / so sperrn wir sie mit Zederbohle.'» /
17719#Hohelied,8,10#10. «Ich bin eine Mauer / meine Brüste wie Türme!» / «Da ward ich in seinen Augen / wie eine, die Frieden findet.»
17720#Hohelied,8,11#11. Einen Weinberg hatte Schelomo bei einem Geldmann; der gab den Weinberg den Hütern. Der Mann brachte für seine Frucht tausend Silberstücke:
17721#Hohelied,8,12#12. «Den Weinberg mein hab ich vor mir - / die Tausend sind für dich, Schelomo / zweihundert für die Hüter seiner Frucht - / (was bleibt mir?)»
17722#Hohelied,8,13#13. «Die in den Gärten weilt / die Freunde lauschen deiner Stimme / - laß mich sie hören!» /
17723#Hohelied,8,14#14. «O flieh, Geliebter / sei gleich der Gazelle / oder dem Böcklein der Hirsche / auf Balsamgebirgen.»