16470#Sprüche,1,1#1. (DIES sind) die Sprüche Salomo's, des Sohnes Davids, des Königs von Israel:
16471#Sprüche,1,2#2. damit man Weisheit und Zucht-1- lernt, Verständnis gewinnt für verständige Reden, -1) = Gesittung.
16472#Sprüche,1,3#3. damit man Zucht erlangt-1-, welche Besonnenheit verleiht, Gerechtigkeit, Sittlichkeit und Ehrenhaftigkeit, -1) o: Bildung annimmt.
16473#Sprüche,1,4#4. damit den Unerfahrenen Klugheit zuteil wird, den Jünglingen Erkenntnis und Lebenskunst.
16474#Sprüche,1,5#5. Auch der Weise möge sie vernehmen, um an Wissen zuzunehmen, und der Verständige möge sich (durch sie) Lebensklugheit aneignen,
16475#Sprüche,1,6#6. um Sinnsprüche und bildliche Rede zu verstehen, die Worte der Weisen und ihre Rätsel-1-. -1) = dunklen Aussprüche.
16476#Sprüche,1,7#7. Die Furcht des HErrn ist der Anfang der Erkenntnis-a-; die Toren verachten Weisheit und Zucht-1-. -1) = Gesittung.   a) Spr. 9,10.
16477#Sprüche,1,8#8. HÖRE, mein Sohn, auf die Belehrung-1- deines Vaters und achte nicht gering die Unterweisung deiner Mutter! -1) o: Zucht.
16478#Sprüche,1,9#9. denn sie sind ein schöner Kranz für dein Haupt und eine Schmuckkette für deinen Hals.
16479#Sprüche,1,10#10. Mein Sohn, wenn Sünder-1- dich locken, so willige nicht ein. -1) = böse Menschen.
16480#Sprüche,1,11#11. Wenn sie zu dir sagen: «Komm mit uns! wir wollen auf Bluttaten ausgehen-1-, dem Unschuldigen ohne Ursache auflauern! -1) aL: dem Redlichen nachstellen (o: dem Frommen auflauern).
16481#Sprüche,1,12#12. wir wollen sie verschlingen wie das Totenreich, lebendig und mit Haut und Haaren, wie solche, die in die Grube hinabgefahren sind!
16482#Sprüche,1,13#13. Allerlei kostbares Gut wollen wir gewinnen, wollen unsere Häuser mit Raub anfüllen!
16483#Sprüche,1,14#14. Du sollst gleichen Anteil mit uns haben: wir wollen alle eine gemeinsame Kasse haben!»
16484#Sprüche,1,15#15. Mein Sohn, schließe dich ihnen auf ihren Wegen nicht an, halte deinen Fuß von ihrem Pfade zurück!
16485#Sprüche,1,16#16. denn ihre Füße laufen dem Bösen-1- zu und haben Eile, Blut zu vergießen-2-. -1) o: Verderben.   2) aÜs: sie eilen einem blutigen Tode entgegen.
16486#Sprüche,1,17#17. Denn vergeblich ist das Netz ausgebreitet vor den Augen des gesamten Vogelvolkes;
16487#Sprüche,1,18#18. vielmehr machen sie Anschläge gegen ihr eigenes Blut, stellen ihrem eigenen Leben nach.
16488#Sprüche,1,19#19. So ergeht es (schließlich) allen, die nach unrechtem Gewinn trachten: dieses (Trachten) kostet seinem Besitzer das (eigene) Leben.
16489#Sprüche,1,20#20. DIE Weisheit erhebt ihren Ruf-1- laut auf der Straße, läßt ihre Stimme auf den Märkten-2- erschallen; -1) = Predigt.   2) o: freien Plätzen.
16490#Sprüche,1,21#21. an der Ecke lärmerfüllter Straßen-1- predigt sie; in den Eingängen der Stadttore, in der ganzen Stadt hält sie ihre Reden: -1) aL: hoch oben auf den Mauern.
16491#Sprüche,1,22#22. «Wie lange noch wollt ihr Einfältigen die Einfältigkeit lieben und ihr Spötter Gefallen am Spotten finden und ihr Toren Erkenntnis hassen?
16492#Sprüche,1,23#23. Wendet euch meiner Zurechtweisung zu! Seht, ich will euch meinen Geist hervorströmen-1- lassen, will euch meine Worte-2- kundtun. -1) = meinem Unmut gegen euch freien Lauf . . .   2) = Warnungen o: Drohungen.
16493#Sprüche,1,24#24. Weil ich gerufen habe und ihr mich abgewiesen habt, weil ich mit der Hand gewinkt habe und niemand darauf geachtet hat,
16494#Sprüche,1,25#25. ihr vielmehr jeden Ratschlag von mir verworfen und auf meine Zurechtweisung nichts gegeben habt:
16495#Sprüche,1,26#26. so will auch ich bei eurem Unglück lachen, will spotten, wenn der Schrecken über euch kommt,
16496#Sprüche,1,27#27. wenn der Schrecken euch überfällt wie ein Unwetter und euer Verderben wie ein Sturmwind heranzieht, wenn Angst und Bedrängnis über euch hereinbrechen.
16497#Sprüche,1,28#28. Alsdann werden sie nach mir rufen, aber ich werde nicht antworten-1-; sie werden mich eifrig suchen, aber mich nicht finden. -1) o: hören.
16498#Sprüche,1,29#29. Weil sie die Erkenntnis gehaßt und sich der Gottesfurcht nicht zugewandt,
16499#Sprüche,1,30#30. meinen Ratschlägen kein Gehör geschenkt, jede Zurechtweisung von mir verschmäht haben: -
16500#Sprüche,1,31#31. darum sollen sie die Frucht ihres Tuns zu schmecken bekommen und sich an ihren eigenen Anschlägen satt essen.
16501#Sprüche,1,32#32. Denn den Einfältigen bringt ihr eigenes Widerstreben den Tod, und ihre eigene Sorglosigkeit stürzt die Toren ins Verderben;
16502#Sprüche,1,33#33. wer aber auf mich hört, wird sicher wohnen und wohlgemut sein ohne Angst vor Unheil.»
16503#Sprüche,2,1#1. MEIN Sohn, wenn du meine Lehren annimmst und meine Weisungen bei dir verwahrst,
16504#Sprüche,2,2#2. indem du dein Ohr auf Weisheit lauschen läßt und dein Herz der Einsicht zuwendest,
16505#Sprüche,2,3#3. ja, wenn du nach der Verständigkeit rufst und deine Stimme laut nach der Einsicht erschallen läßt,
16506#Sprüche,2,4#4. wenn du nach ihr suchst wie nach Silber und ihr nachspürst wie verborgenen Schätzen:
16507#Sprüche,2,5#5. dann wirst du die Furcht vor dem HErrn verstehen lernen und die Erkenntnis Gottes gewinnen -;
16508#Sprüche,2,6#6. denn der HErr ist's, der Weisheit verleiht: aus seinem Munde kommt Erkenntnis und Einsicht;
16509#Sprüche,2,7#7. er hält für die Rechtschaffenen Glück in Bereitschaft und ist ein Schild für die, welche unsträflich wandeln,
16510#Sprüche,2,8#8. indem er die Pfade des Rechts behütet und über dem Ergehen seiner Frommen wacht -:
16511#Sprüche,2,9#9. dann wirst du Verständnis gewinnen für Gerechtigkeit und Recht, für Rechtschaffenheit (und überhaupt) für jegliche Bahn des Guten.
16512#Sprüche,2,10#10. Denn Weisheit wird in dein Herz einziehen und Erkenntnis deiner Seele erfreulich sein;
16513#Sprüche,2,11#11. Besonnenheit wird über dich wachen und Einsicht dich behüten,
16514#Sprüche,2,12#12. indem sie dich vor dem Wege der Bösen bewahrt, vor den Menschen, die Verkehrtes-1- reden, -1) = Trug.
16515#Sprüche,2,13#13. vor denen, welche die geraden Pfade verlassen, um auf den Wegen der Finsternis zu wandeln;
16516#Sprüche,2,14#14. die ihre Freude daran haben, Böses zu verüben, und über boshafte Verkehrtheit frohlocken;
16517#Sprüche,2,15#15. deren Pfade krumm-1- sind und die in ihren Bahnen auf Abwege geraten -; -1) o: falsch gerichtet.
16518#Sprüche,2,16#16. indem sie dich vom Eheweibe eines anderen fernhält, von der fremden Frau, die glatte Reden führt,
16519#Sprüche,2,17#17. die den trauten Freund ihrer Jugend verlassen und den vor ihrem Gott geschlossenen Ehebund vergessen hat;
16520#Sprüche,2,18#18. denn zum Tode sinkt ihr Pfad hinab, und zum Schattenreich (führen) ihre Bahnen;
16521#Sprüche,2,19#19. keiner von denen, die zu ihr eingehen-1-, kehrt zurück, und keiner erreicht die Pfade des Lebens -; -1) = die sich mit ihr einlassen.
16522#Sprüche,2,20#20. damit du auf dem Wege der Guten wandelst und die Pfade der Gerechten einhältst.
16523#Sprüche,2,21#21. Denn die Rechtschaffenen werden das Land bewohnen und die Unsträflichen darin übrigbleiben;
16524#Sprüche,2,22#22. die Gottlosen aber werden aus dem Lande ausgerottet und die Treulosen aus ihm entwurzelt-1-. -1) o: herausgerissen.
16525#Sprüche,3,1#1. MEIN Sohn, vergiß meine Belehrung nicht und laß dein Herz meine Weisungen bewahren;
16526#Sprüche,3,2#2. denn langes Leben und Jahre des Glücks und Wohlergehen werden sie dir in Fülle bringen. -
16527#Sprüche,3,3#3. Liebe und Treue dürfen dich nicht verlassen: binde sie dir um den Hals, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens,
16528#Sprüche,3,4#4. so wirst du Gunst und Beifall gewinnen bei Gott-1- und den Menschen. - -1) w: in den Augen (= nach dem Urteil) Gottes.
16529#Sprüche,3,5#5. Vertraue auf den HErrn mit ganzem Herzen und verlaß dich nicht auf eigene Klugheit;
16530#Sprüche,3,6#6. denke an ihn auf allen deinen Wegen, so wird er dir die Pfade ebnen. -
16531#Sprüche,3,7#7. Halte dich nicht selbst für weise; fürchte den HErrn und halte dich fern vom Bösen:
16532#Sprüche,3,8#8. das wird Arznei für deinen Leib sein und Labsal für deine Glieder. -
16533#Sprüche,3,9#9. Ehre den HErrn mit (Gaben von) deinem Vermögen und mit den Erstlingen deines gesamten Feldertrags,
16534#Sprüche,3,10#10. so werden deine Scheunen mit Überfluß sich füllen und deine Kufen von Most überfließen. -
16535#Sprüche,3,11#11. Mein Sohn, verschmähe nicht die Zucht des HErrn und sei nicht unwillig über seine Strafe;
16536#Sprüche,3,12#12. denn wen der HErr lieb hat, den züchtigt er, und zwar wie ein Vater den Sohn-1-, mit dem er's gut meint. -1) o: das Kind.
16537#Sprüche,3,13#13. WOHL dem Menschen, der Weisheit erlangt hat, und wohl dem Manne, der Einsicht gewinnt!
16538#Sprüche,3,14#14. denn besser ist ihr Erwerb als der von Silber, und ihr Besitz ist mehr wert als Gold;
16539#Sprüche,3,15#15. kostbarer ist sie als Perlen, und alle Kleinodien kommen ihr nicht gleich.
16540#Sprüche,3,16#16. Langes Leben liegt in ihrer Rechten, in ihrer Linken Reichtum und Ehre.
16541#Sprüche,3,17#17. Ihre Wege sind beglückende Wege, und alle ihre Pfade sind Wohlergehen.
16542#Sprüche,3,18#18. Ein Baum des Lebens ist sie denen, die sie ergriffen haben, und wer sie festhält, ist glücklich zu preisen. -
16543#Sprüche,3,19#19. Der HErr hat durch Weisheit die Erde gegründet und den Himmel durch Einsicht festgestellt;
16544#Sprüche,3,20#20. durch seine Erkenntnis sind die Fluten der Tiefe (als Quellen) hervorgebrochen, und die Wolken lassen den Tau herabträufeln. -
16545#Sprüche,3,21#21. Mein Sohn, laß sie nicht aus deinen Augen entschwinden; halte fest an kluger Überlegung und Besonnenheit:
16546#Sprüche,3,22#22. so werden sie Leben für deine Seele sein und ein schöner Schmuck für deinen Hals;
16547#Sprüche,3,23#23. dann wirst du deinen Weg in Sicherheit wandeln und mit deinem Fuß nicht anstoßen.
16548#Sprüche,3,24#24. Wenn du dich schlafen legst, braucht dir nicht zu grauen; und legst du dich nieder, so wird dein Schlummer süß sein;
16549#Sprüche,3,25#25. du brauchst dich nicht vor plötzlichem Schrecken zu fürchten, auch nicht vor der Vernichtung der Gottlosen, wenn sie hereinbricht;
16550#Sprüche,3,26#26. denn der HErr wird deine Zuversicht sein und deinen Fuß vor dem Fallstrick behüten.
16551#Sprüche,3,27#27. VERSAGE keinem Bedürftigen eine Wohltat, wenn es in deiner Macht steht, sie zu erweisen.
16552#Sprüche,3,28#28. Sage nicht zu deinem Nächsten-1-: «Geh (jetzt) und komm mal wieder!» und «Morgen will ich es dir geben,» während du es doch schon jetzt tun kannst. - -1) = Volksgenossen.
16553#Sprüche,3,29#29. Ersinne nichts Böses gegen deinen Nächsten, während er arglos neben dir wohnt-1-. - -1) o:  bei dir weilt.
16554#Sprüche,3,30#30. Fange mit keinem Menschen Streit ohne Ursache an, wenn er dir nichts Böses zugefügt hat. -
16555#Sprüche,3,31#31. Sei nicht neidisch auf gewalttätige Menschen und verstehe dich nicht zu einem von ihren Wegen!
16556#Sprüche,3,32#32. denn wer sich auf Abwege begibt, ist dem HErrn ein Greuel, aber mit den Redlichen hält er treue Freundschaft.
16557#Sprüche,3,33#33. Der Fluch des HErrn (lastet) auf dem Hause des Gottlosen, aber die Wohnung der Gerechten segnet er;
16558#Sprüche,3,34#34. für die Spötter wird er selbst ein Spötter, aber den Demütigen gibt er Gnade.
16559#Sprüche,3,35#35. Zu Ehren gelangen die Weisen, aber den Toren verschafft die Schande einen Namen.
16560#Sprüche,4,1#1. HÖRT, ihr Kinder, die väterliche Unterweisung und merkt wohl auf, um Einsicht zu lernen!
16561#Sprüche,4,2#2. denn treffliche Lehre gebe ich euch: laßt meine Weisungen nicht unbeachtet!
16562#Sprüche,4,3#3. Denn als ich noch als Sohn bei meinem Vater war, als zartes und einziges Kind unter der Obhut meiner Mutter,
16563#Sprüche,4,4#4. da belehrte er mich und sagte zu mir: «Laß dein Herz meine Worte festhalten! beobachte meine Weisungen, so wirst du leben.
16564#Sprüche,4,5#5. Erwirb dir Weisheit, erwirb dir Einsicht, vergiß sie nicht und weiche nicht ab von den Worten meines Mundes!
16565#Sprüche,4,6#6. Laß sie nicht außer acht, so wird sie dich behüten; gewinne sie lieb, so wird sie dich beschirmen.
16566#Sprüche,4,7#7. Mit dem besten Teil deiner Habe erwirb dir Weisheit, und um den Preis deines ganzen Vermögens verschaffe dir Einsicht!
16567#Sprüche,4,8#8. Halte sie hoch, so wird sie dir Ansehen verleihen, wird dich zu Ehren bringen, wenn du sie mit Liebe umfängst;
16568#Sprüche,4,9#9. sie wird dir einen schönen Kranz aufs Haupt setzen, eine herrliche Krone dir bescheren.»
16569#Sprüche,4,10#10. Höre, mein Sohn, und nimm meine Worte an, so werden dir viele Lebensjahre zuteil werden.
16570#Sprüche,4,11#11. Über den Weg der Weisheit will ich dich belehren, will dich auf rechten Bahnen einhergehen lassen;
16571#Sprüche,4,12#12. wenn du (auf ihnen) wandelst, wird dein Schritt nicht gehemmt sein, und wenn du läufst, wirst du nicht zu Fall kommen.
16572#Sprüche,4,13#13. Halte an der Zucht fest, laß sie nicht fahren! bewahre sie, denn sie ist dein Leben.
16573#Sprüche,4,14#14. Begib dich nicht auf den Pfad der Gottlosen und schreite nicht einher auf dem Wege der Bösen!
16574#Sprüche,4,15#15. Meide ihn, gehe nicht auf ihn hinüber! wende dich von ihm ab und gehe daran vorüber!
16575#Sprüche,4,16#16. denn sie können nicht schlafen, wenn sie nicht Böses (zuvor) getan haben; und der Schlaf ist ihnen geraubt, wenn sie nicht jemand verführt haben;
16576#Sprüche,4,17#17. denn das Brot, das sie essen, ist Gottlosigkeit, und der Wein, den sie trinken, ist Gewalttätigkeit.
16577#Sprüche,4,18#18. Aber der Pfad der Gerechten gleicht dem Glanz des Morgenlichts, das immer heller leuchtet bis zur vollen Tageshöhe.
16578#Sprüche,4,19#19. Der Weg der Gottlosen ist wie dunkle Nacht; sie gewahren nicht, worüber sie straucheln.
16579#Sprüche,4,20#20. Mein Sohn, merke auf meine Worte, leihe meinen Reden dein Ohr!
16580#Sprüche,4,21#21. Laß sie deinen Augen nie entschwinden, bewahre sie im Innersten deines Herzens!
16581#Sprüche,4,22#22. denn Leben sind sie für jeden, der sie erfaßt, und heilsame Arznei für seinen ganzen Leib.
16582#Sprüche,4,23#23. Mehr als alles, was man zu bewachen hat, behüte dein Herz; denn von ihm hängt das Leben ab.
16583#Sprüche,4,24#24. Tu Falschheit des Mundes von dir ab und laß Lug und Trug fern von deinen Lippen sein!
16584#Sprüche,4,25#25. Dann können deine Augen geradeaus schauen und deine Augenlider frei vor dich hinblicken.
16585#Sprüche,4,26#26. Laß deinen Fuß auf gerader Bahn gehen und alle deine Wege fest gerichtet sein!
16586#Sprüche,4,27#27. Weiche nicht nach rechts noch nach links ab; halte deinen Fuß vom Bösen fern!
16587#Sprüche,5,1#1. MEIN Sohn, merke auf meine Weisheit und leihe meiner Einsicht dein Ohr,
16588#Sprüche,5,2#2. um Besonnenheit zu beobachten und damit deine Lippen Erkenntnis bewahren.
16589#Sprüche,5,3#3. Denn von Honigseim triefen die Lippen der fremden Frau-a-, und glätter als Öl ist ihr Gaumen-1-; -1) = Mund.   a) vgl. Spr. 2,16.
16590#Sprüche,5,4#4. aber zuletzt ist sie bitter wie Wermut, scharf wie ein zweischneidiges Schwert.
16591#Sprüche,5,5#5. Ihre Füße steigen zum Tode hinab, ihre Schritte sind geradeswegs zur Unterwelt-1- gerichtet. -1) o: auf das Totenreich.
16592#Sprüche,5,6#6. Damit du nicht den Weg des Lebens einschlägst, sind ihre Bahnen unstät, ohne daß du es merkst.
16593#Sprüche,5,7#7. Nun denn, mein Sohn höre auf mich und weiche nicht ab von den Worten meines Mundes!
16594#Sprüche,5,8#8. Halte deinen Weg fern von ihr und nahe dich nicht der Tür ihres Hauses,
16595#Sprüche,5,9#9. damit du nicht anderen deine Ehre-1- hingeben mußt und (den Ertrag) deiner Jahre einem unerbittlichen (Rächer); -1) o: Jugendblüte? Vermögen?
16596#Sprüche,5,10#10. damit nicht Fremde sich an deinem Vermögen sättigen und dein mühsam Erworbenes nicht in das Haus eines andern kommt,
16597#Sprüche,5,11#11. und du nicht schließlich seufzen mußt, wenn dir Leib und Fleisch dahingeschwunden ist-1-, -1) d.h. wenn man dich gänzlich ausgeplündert hat.
16598#Sprüche,5,12#12. und du klagen mußt: «Ach, warum habe ich die Zucht gehaßt, und warum hat mein Herz die Warnung mißachtet!
16599#Sprüche,5,13#13. Warum habe ich nicht auf die Stimme meiner Lehrer gehört und meinen Erziehern kein Gehör geschenkt!
16600#Sprüche,5,14#14. Beinahe wäre ich ganz ins Verderben geraten inmitten der Gerichtsversammlung und in der Gemeinde!»
16601#Sprüche,5,15#15. Trinke Wasser nur aus deiner eigenen Zisterne-1- und Quellwasser aus deinem eigenen Born! -1) = Brunnen.
16602#Sprüche,5,16#16. Sollen deine Quellen sich auf die Straße ergießen, deine Wasserbäche auf die freien Plätze?
16603#Sprüche,5,17#17. Nein, dir allein sollen sie angehören und keinem Fremden neben dir.
16604#Sprüche,5,18#18. Dein Brunnquell möge gesegnet sein, daß du am Weibe deiner Jugend dich erfreust!
16605#Sprüche,5,19#19. Das liebreizende Reh, die anmutige Gazelle - ihr Busen möge dich allezeit ergötzen, in ihrer Liebe sei immerdar trunken!
16606#Sprüche,5,20#20. Denn warum wolltest du, mein Sohn, an einer Fremden dich ergötzen und den Busen einer anderen umarmen? -
16607#Sprüche,5,21#21. Denn vor den Augen des HErrn liegen die Wege eines jeden offen da, und auf alle seine Pfade gibt er acht.
16608#Sprüche,5,22#22. Die eigenen Verschuldungen fangen ihn, den Gottlosen, und durch die Bande seiner Sünde wird er festgehalten.
16609#Sprüche,5,23#23. Sterben wird ein solcher infolge des Mangels an Zucht und ob seiner großen Torheit zum Sturz hintaumeln.
16610#Sprüche,6,1#1. MEIN Sohn, hast du dich für deinen Nächsten verbürgt, für einen andern dich durch Handschlag verpflichtet,
16611#Sprüche,6,2#2. bist du durch ein mündliches Versprechen gebunden und hast du dich durch eine Zusage verstricken lassen,
16612#Sprüche,6,3#3. so tu doch ja dies, mein Sohn, damit du wieder frei wirst, - denn du bist in die Gewalt deines Nächsten gefallen -: gehe hin, wirf dich vor ihm nieder und bestürme deinen Nächsten mit Bitten!
16613#Sprüche,6,4#4. Gönne deinen Augen keinen Schlaf und deinen Augenlidern keinen Schlummer!
16614#Sprüche,6,5#5. mache dich frei von ihm wie eine Gazelle aus der Hand (des Jägers) und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelstellers! -
16615#Sprüche,6,6#6. Gehe hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihr Tun an, damit du klug wirst.
16616#Sprüche,6,7#7. Obgleich sie kein Oberhaupt, keinen Vorsteher und Gebieter hat,
16617#Sprüche,6,8#8. sorgt sie doch im Sommer für ihren Unterhalt, sammelt in der Erntezeit ihre Nahrung ein.
16618#Sprüche,6,9#9. Wie lange noch willst du liegen bleiben, du Fauler? wann endlich willst du von deinem Schlaf dich erheben?
16619#Sprüche,6,10#10. «Noch ein wenig Schlaf, ein wenig Schlummer, noch ein wenig die Hände falten, um auszuruhen!»
16620#Sprüche,6,11#11. So kommt denn die Verarmung an dich heran wie ein Schnelläufer-1- und der Mangel wie ein gewappneter Mann. - -1) o: Landstreicher.
16621#Sprüche,6,12#12. Ein nichtswürdiger Mensch, ein heilloser Mann ist, wer mit Lug und Trug des Mundes umhergeht,
16622#Sprüche,6,13#13. wer mit den Augen blinzelt-1-, mit den Füßen scharrt, mit den Fingern Zeichen gibt, -1) d.h. dem Genossen geheimnisvolle Zeichen gibt; anders Spr. 10,10.
16623#Sprüche,6,14#14. wer hinterlistige Pläne im Herzen ersinnt, allezeit böse Anschläge schmiedet und Händel anstiftet.
16624#Sprüche,6,15#15. Darum wird ihn das Verderben plötzlich ereilen; unvermutet wird er zerschmettert werden unheilbar. -
16625#Sprüche,6,16#16. Sechs Dinge sind es, die der HErr haßt, und sieben sind seinem Herzen ein Greuel:
16626#Sprüche,6,17#17. hochmütige Augen, eine Lügenzunge und Hände, die unschuldiges Blut vergießen;
16627#Sprüche,6,18#18. ein Herz, das tückische Anschläge schmiedet, Füße, die eilends zu bösem Tun laufen;
16628#Sprüche,6,19#19. wer als falscher Zeuge Lügen aussagt und Hader anstiftet unter Brüdern.
16629#Sprüche,6,20#20. MEIN Sohn, halte das Gebot deines Vaters fest und laß nicht die Weisung deiner Mutter fahren!
16630#Sprüche,6,21#21. Binde sie dir beständig aufs Herz, schlinge sie dir um den Hals!
16631#Sprüche,6,22#22. Wenn du umhergehst, möge sie dich geleiten; wenn du dich niedergelegt hast, möge sie dich bewachen, und bist du aufgewacht, so möge sie sich mit dir unterreden.
16632#Sprüche,6,23#23. Denn das Gebot ist eine Leuchte und die Weisung ein Licht; und die Zurechtweisungen der Zucht sind der Weg zum Leben(sglück):
16633#Sprüche,6,24#24. sie sollen dich bewahren vor dem bösen Weibe, vor der glatten Zunge einer fremden Frau.
16634#Sprüche,6,25#25. Trage in deinem Herzen kein Verlangen nach ihrer Schönheit und laß dich nicht von ihr durch ihre Blicke-1- fangen! -1) o: ihr Augenzwinkern.
16635#Sprüche,6,26#26. denn der Preis für eine Buhldirne beträgt höchstens einen Laib Brot, aber eine verheiratete Frau macht Jagd auf die kostbare Seele.
16636#Sprüche,6,27#27. Kann wohl jemand Feuer in den Bausch des Gewandes fassen, ohne daß seine Kleider in Brand geraten?
16637#Sprüche,6,28#28. oder kann jemand über glühende Kohlen gehen, ohne sich die Füße zu verbrennen?
16638#Sprüche,6,29#29. Ebenso ergeht es dem, der sich mit der Ehefrau eines andern einläßt: keiner, der sie berührt, kommt ungestraft davon.
16639#Sprüche,6,30#30. Man verachtet-1- den Dieb nicht, wenn er stiehlt, um seine Gier zu stillen, wenn ihn hungert; -1) aÜs. als Frage: Verachtet man nicht?
16640#Sprüche,6,31#31. doch wenn er ertappt wird, mag-1- er siebenfachen Ersatz leisten, (am Ende gar) das ganze Vermögen seines Hauses hingeben; -1) muß.
16641#Sprüche,6,32#32. wer aber mit einem verheirateten Weibe Ehebruch begeht, ist von Sinnen; nur wer sich selbst zugrunde richten will, tut so etwas.
16642#Sprüche,6,33#33. Schläge und Schmach trägt er als Lohn davon, und seine Schande ist unauslöschlich;
16643#Sprüche,6,34#34. denn Eifersucht ist wilder Zorn eines Ehemannes, und am Tage der Rache übt er keine Schonung:
16644#Sprüche,6,35#35. er läßt sich auf keinerlei Sühnegeld ein und bleibt unerbittlich, magst du ihm auch noch so viele Geschenke bieten.
16645#Sprüche,7,1#1. MEIN Sohn, bewahre meine Warnungen und halte meine Gebote im Gedächtnis fest!
16646#Sprüche,7,2#2. bewahre meine Gebote, so wirst du leben, und hüte meine Lehren wie deinen Augapfel!
16647#Sprüche,7,3#3. Binde sie dir um die Finger, schreibe sie dir auf die Tafel deines Herzens!
16648#Sprüche,7,4#4. Sage zur Weisheit: «Du bist meine Schwester», und nenne die Einsicht deine vertraute Freundin,
16649#Sprüche,7,5#5. damit sie dich von dem Eheweibe eines andern fernhält, von der fremden Frau, die glatte Reden führt-a-. -a) Spr. 2,16.
16650#Sprüche,7,6#6. Denn als ich (einmal) am Fenster meines Hauses durch mein Gitter hinausschaute,
16651#Sprüche,7,7#7. da sah ich unter den Unerfahrenen, bemerkte ich unter den jungen Leuten einen unverständigen Jüngling,
16652#Sprüche,7,8#8. der auf der Straße hin und her ging in der Nähe ihrer Ecke und in der Richtung nach ihrem Hause schritt,
16653#Sprüche,7,9#9. in der Dämmerung, am Abend des Tages, tief in der Nacht und in der Finsternis.
16654#Sprüche,7,10#10. Da kam ihm auf einmal eine Frau entgegen im Anzug einer Lustdirne und mit arglistigem Herzen.
16655#Sprüche,7,11#11. Sie ist in leidenschaftlicher Aufregung und wilder Unruhe, ihre Füße halten's in ihrem Hause nicht aus;
16656#Sprüche,7,12#12. bald ist sie auf der Straße, bald auf den freien Plätzen, und neben jeder Ecke lauert sie.
16657#Sprüche,7,13#13. Nun hascht sie ihn, küßt ihn und sagt zu ihm mit frecher Miene:
16658#Sprüche,7,14#14. «Dankopfer war ich schuldig: heute habe ich meine Gelübde entrichtet;
16659#Sprüche,7,15#15. darum bin ich ausgegangen dir entgegen, um dich aufzusuchen, und habe dich nun gefunden.
16660#Sprüche,7,16#16. Mit Teppichen habe ich mein Lager hergerichtet, mit bunten Decken von ägyptischem Linnen;
16661#Sprüche,7,17#17. ich habe mein Bett mit Myrrhe, Aloe und Zimt besprengt.
16662#Sprüche,7,18#18. Komm, wir wollen uns an der Liebe berauschen, bis zum Morgen in Liebeslust schwelgen!
16663#Sprüche,7,19#19. Denn der Mann ist nicht daheim, er ist weithin auf Reisen gegangen;
16664#Sprüche,7,20#20. die Geldtasche hat er mit sich genommen: erst am Vollmondstage kommt er wieder heim.»
16665#Sprüche,7,21#21. Durch ihr eifriges Zureden verführte sie ihn, mit ihrem glatten Geschwätz riß sie ihn fort:
16666#Sprüche,7,22#22. betört folgte er ihr wie ein Stier, der zur Schlachtung geht, und wie ein Hirsch, der ins Netz rennt,
16667#Sprüche,7,23#23. bis ein Pfeil ihm das Herz durchbohrt; wie ein Vogel dem Fanggarn zueilt, ohne zu ahnen, daß es um sein Leben geht.
16668#Sprüche,7,24#24. Nun denn, mein Sohn, so höre auf mich und achte auf die Mahnungen meines Mundes!
16669#Sprüche,7,25#25. Laß dein Herz sich nicht auf ihre Wege locken, verirre dich nicht auf ihre Pfade!
16670#Sprüche,7,26#26. denn viele Erschlagene hat sie zu Boden gestreckt, und zahlreich sind die, welche sie alle gemordet hat.
16671#Sprüche,7,27#27. Ihr Haus bildet den Eingang zur Unterwelt, Wege, die zu den Kammern des Todes hinabführen.
16672#Sprüche,8,1#1. HORCH! die Weisheit ruft vernehmlich, und die Einsicht läßt ihre Stimme erschallen!
16673#Sprüche,8,2#2. Oben auf den Höhen am Wege, da wo die Pfade zusammenlaufen-1-, hat sie sich aufgestellt; -1) = am Scheideweg.
16674#Sprüche,8,3#3. neben den Toren, am Ausgang der Stadt, am Eingang der Pforten ruft sie laut:
16675#Sprüche,8,4#4. «An euch, ihr Männer, richte ich meinen Ruf, und meine Stimme ergeht an die Menschenkinder.
16676#Sprüche,8,5#5. Gewinnt-1-, ihr Einfältigen, Einsicht in Klugheit, und ihr Toren, gewinnt Einsicht in Verständigkeit! -1) = erwerbt.
16677#Sprüche,8,6#6. Hört zu! denn ich habe Wertvolles zu sagen, und meine Lippen will ich auftun zu (auf)richtiger Rede;
16678#Sprüche,8,7#7. denn mein Mund spricht Wahrheit aus, und Unehrlichkeit ist ein Greuel für meine Lippen.
16679#Sprüche,8,8#8. Aufrichtig sind alle Reden meines Mundes: es ist nichts Hinterlistiges und Trügerisches in ihnen;
16680#Sprüche,8,9#9. sie sind sämtlich klar für den Verständigen und richtig für die zur Erkenntnis Gelangten.
16681#Sprüche,8,10#10. Nehmt Unterweisung lieber an als Silber, und Erkenntnis lieber als auserlesenes Gold!
16682#Sprüche,8,11#11. denn die Weisheit ist besser als Korallen-1-, und alle Kleinode kommen ihr nicht gleich.» -1) o: Perlen.
16683#Sprüche,8,12#12. «Ich, die Weisheit, stehe im Bunde mit der Klugheit und verfüge über Erkenntnis wohldurchdachter Pläne.
16684#Sprüche,8,13#13. Die Furcht des HErrn besteht im Haß gegen das Böse; Hoffart, Hochmut und bösen Wandel, sowie den Mund-1- des Truges hasse ich. -1) = die Rede.
16685#Sprüche,8,14#14. Mir steht kluger Rat und Überlegung zu Gebot, ich verfüge über Einsicht, und ich besitze Tatkraft.
16686#Sprüche,8,15#15. Durch mich üben die Könige ihre Königsmacht aus und erlassen die Machthaber gerechte Verordnungen;
16687#Sprüche,8,16#16. durch mich betätigen sich die Herrscher als Herrscher und alle Richter auf Erden als Edle.
16688#Sprüche,8,17#17. Ich liebe, die mich lieben, und wer mich eifrig sucht, der findet mich.
16689#Sprüche,8,18#18. Reichtum und Ehre sind bei mir zu finden, bleibender Wohlstand und Gerechtigkeit-1-; -1) = gerechter Lohn.
16690#Sprüche,8,19#19. was ich einbringe, ist wertvoller als feines, gediegenes Gold, und mein Ertrag kostbarer als auserlesenes Silber.
16691#Sprüche,8,20#20. Ich wandle auf dem Pfade der Gerechtigkeit, mitten auf den Bahnen des Rechts,
16692#Sprüche,8,21#21. um denen, die mich lieben, bleibenden Besitz zu verschaffen und ihre Schatzkammern zu füllen.»
16693#Sprüche,8,22#22. «DER HErr hat mich geschaffen als den Erstling seiner Schöpfertätigkeit, als das früheste seiner Werke in der Urzeit.
16694#Sprüche,8,23#23. Von Ewigkeit her bin ich gebildet, von Anbeginn an, vor den Uranfängen der Erde-1-. -1) o: Welt.
16695#Sprüche,8,24#24. Als noch keine Fluten der Tiefe-1- da waren, bin ich geboren worden, ehe es wasserreiche Quellen gab. -1) = keine Weltmeere.
16696#Sprüche,8,25#25. Bevor die Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln bin ich geboren worden,
16697#Sprüche,8,26#26. als er die Erde und die Fluren noch nicht geschaffen hatte und die ersten Schollen des Erdreichs.
16698#Sprüche,8,27#27. Als er den Himmel baute, war ich dabei, als er das Himmelsgewölbe feststellte-1- über der weiten Urflut; -1) o: abmaß.
16699#Sprüche,8,28#28. als er die Wolken droben befestigte-1-, als er die Quellen aus den Fluten der Tiefe mit Macht hervorbrechen ließ; -1) o: aufhängte.
16700#Sprüche,8,29#29. als er dem Meer seine Grenze setzte, damit die Wasser seine Schranke nicht überschritten, als er die Grundpfeiler der Erde feststellte:
16701#Sprüche,8,30#30. da war ich als Künstlerin-1- ihm zur Seite und war voller Entzücken-2- Tag für Tag, indem ich vor seinen Augen allezeit spielte, -1) o: vertraute Freundin, o: sein Pflegling, o: Liebling.   2) o: seine Wonne.
16702#Sprüche,8,31#31. indem ich auf seiner weiten Erdenwelt mein Spiel trieb und mein Entzücken an den Menschenkindern hatte»-1-. -1) aÜs: und Entzücken über mich war bei den Menschenkindern.
16703#Sprüche,8,32#32. «NUN denn, ihr Söhne, höret auf mich! denn glückselig sind, die meine Wege einhalten.
16704#Sprüche,8,33#33. Höret auf meine Unterweisung, damit ihr weise werdet, und verwerft sie nicht!
16705#Sprüche,8,34#34. Wohl dem Menschen, der mir Gehör schenkt, indem er Tag für Tag an meiner Tür wacht und die Pfosten meiner Tore hütet!
16706#Sprüche,8,35#35. Denn wer mich findet, der findet das Leben und erlangt Wohlgefallen beim HErrn;
16707#Sprüche,8,36#36. wer mich aber verfehlt, der fügt seiner eigenen Seele Schaden zu: alle, die mich hassen, lieben den Tod.»
16708#Sprüche,9,1#1. DIE Weisheit hat sich ihr Haus gebaut, hat ihre sieben Säulen-1- aufgerichtet; -1) = Tragpfeiler.
16709#Sprüche,9,2#2. sie hat ihr Schlachtvieh geschlachtet, ihren Wein gemischt, auch ihre Tafel zugerüstet;
16710#Sprüche,9,3#3. sie hat ihre Mägde ausgesandt und läßt oben auf den höchsten Punkten der Stadt die Einladung ergehen:
16711#Sprüche,9,4#4. «Wer einfältig-1- ist, kehre hier ein!» und den Unverständigen läßt sie sagen: -1) o: unerfahren.
16712#Sprüche,9,5#5. «Kommt her, eßt von meinem Brot-1- und trinkt von dem Wein, den ich gemischt habe! -1) = nehmt teil an meinem Mahl.
16713#Sprüche,9,6#6. Laßt die Torheit fahren, damit ihr lebt, und geht einher auf dem Wege der Einsicht!» -
16714#Sprüche,9,7#7. Wer einen Spötter zurechtweist, zieht sich Beschimpfung zu, und wer einen Gottlosen tadelt, hat Schande davon.
16715#Sprüche,9,8#8. Tadle den Spötter nicht, sonst wird er dich hassen; tadle den Weisen, so wird er dich liebgewinnen.
16716#Sprüche,9,9#9. Gib dem Weisen, so wird er noch weiser werden; belehre den Gerechten-1-, so wird er an Wissen zunehmen. -1) o: Frommen.
16717#Sprüche,9,10#10. Die Furcht des HErrn ist der Anfang der Weisheit-a-, und die Erkenntnis des heiligen (Gottes) ist Einsicht. - -a) vgl. Spr. 1,7.
16718#Sprüche,9,11#11. «Denn durch mich werden deiner Tage viele werden und die Jahre deines Lebens sich mehren.
16719#Sprüche,9,12#12. Wenn du weise bist, so bist du es zu deinem eigenen Besten; bist du aber ein Spötter, so hast du es allein zu tragen-1-.» -1) = büßen.
16720#Sprüche,9,13#13. FRAU Torheit ist ein leidenschaftliches Geschöpf, die reine Beschränktheit und kennt keine Scham;
16721#Sprüche,9,14#14. sie sitzt am Eingang ihres Hauses, auf einem Thron hoch oben in der Stadt,
16722#Sprüche,9,15#15. um die des Weges Vorübergehenden einzuladen, alle, die auf ihren Pfaden geradeaus wandeln:
16723#Sprüche,9,16#16. «Wer einfältig-1- ist, der kehre hier ein!» und zu den Unverständigen sagt sie: -1) o: unerfahren.
16724#Sprüche,9,17#17. «Gestohlenes Wasser ist süß, und heimlich verzehrtes Brot schmeckt köstlich!»
16725#Sprüche,9,18#18. Und er bedenkt nicht-1-, daß die Totengeister dort hausen, daß in den Tiefen des Totenreichs die von ihr beherbergten Gäste weilen. -1) o: Aber nicht erfährt man, . . .
16726#Sprüche,10,1#1. DIE Sprüche Salomo's. Ein weiser Sohn macht seinem Vater Freude, aber ein törichter Sohn ist seiner Mutter Kummer. -
16727#Sprüche,10,2#2. Ungerecht erworbene Schätze bringen keinen Segen, aber Gerechtigkeit-1- errettet vom Tode. - -1) o: Wohltätigkeit.
16728#Sprüche,10,3#3. Den Hunger des Frommen läßt der HErr nicht ungestillt, aber die Gier der Gottlosen stößt er zurück. -
16729#Sprüche,10,4#4. Wer mit lässiger Hand arbeitet, verarmt, aber die Hand der Fleißigen schafft Reichtum.
16730#Sprüche,10,5#5. Wer im Sommer einsammelt, handelt verständig-1-; wer aber in der Erntezeit schläft, handelt schändlich. - -1) w: ist ein verständiger Sohn; . . . , ist ein nichtsnutziger Sohn.
16731#Sprüche,10,6#6. Reicher Segen kommt auf das Haupt des Gerechten, aber der Mund der Gottlosen birgt Gewalttat-a-. - -a) vgl. V. 11b.
16732#Sprüche,10,7#7. Das Andenken des Gerechten bleibt im Segen, aber der Name der Gottlosen vermodert-1-. - -1) o: erstirbt.
16733#Sprüche,10,8#8. Wer weisen Sinnes ist, nimmt Ratschläge an, aber ein närrischer Schwätzer kommt zu Fall. -
16734#Sprüche,10,9#9. Wer in Unschuld wandelt, der wandelt sicher; wer aber krumme Wege einschlägt, der wird durchschaut-1-. - -1) o: ertappt.
16735#Sprüche,10,10#10. Wer mit den Augen blinzelt-1-, verursacht Kränkung, und ein närrischer Schwätzer kommt zu Fall-2-. - -1) d.h. Zeichen der Verachtung gibt, verhöhnt; anders Spr. 6,13.   2) vgl. V. 8b; aL: wer aber mit Freimut rügt, stiftet Frieden (o: schafft Heil).
16736#Sprüche,10,11#11. Der Mund des Gerechten ist ein Quell des Lebens, aber der Mund der Gottlosen birgt Gewalttat-1-. - -1) o: Unheil.
16737#Sprüche,10,12#12. Haß ruft Streit hervor, aber die Liebe deckt alle Verfehlungen zu. -
16738#Sprüche,10,13#13. Auf den Lippen des Verständigen findet man Weisheit, aber auf den Rücken des Unverständigen gehört der Stock. -
16739#Sprüche,10,14#14. Die Weisen halten mit ihrer Erkenntnis zurück, aber der Mund des Toren ist herannahendes Verderben. -
16740#Sprüche,10,15#15. Des Reichen Besitz ist für ihn eine feste Burg, aber für die Dürftigen ist ihre Armut ein Unheil. -
16741#Sprüche,10,16#16. Der Erwerb des Gerechten dient zum Leben-1-, das Einkommen des Gottlosen zur Sünde. - -1) o: Segen.
16742#Sprüche,10,17#17. Wer Zurechtweisung-1- beachtet, befindet sich auf dem Wege zum Leben; wer aber Warnungen unbeachtet läßt, geht irre. - -1) o: die Mahnung.
16743#Sprüche,10,18#18. Wer Haß-1- in sich verbirgt, hat Lügenlippen, und wer üble Nachrede verbreitet, ist ein Tor-2-. - -1) o: Gehässiges.   2) aL: Gerechte Lippen bedecken Gehässiges, wer aber Verleumdungen verbreitet . . .
16744#Sprüche,10,19#19. Wo viele Worte sind, da geht es ohne Verfehlung nicht ab; wer aber seine Lippen im Zaume hält, handelt klug. -
16745#Sprüche,10,20#20. Kostbares Silber ist die Zunge-1- des Gerechten, der Verstand der Gottlosen (aber) ist wenig wert. - -1) = Rede.
16746#Sprüche,10,21#21. Die Lippen des Gerechten schaffen vielen eine Erquickung, aber die Toren gehen durch Unverstand zugrunde. -
16747#Sprüche,10,22#22. Der Segen des HErrn ist's, der reich macht, und neben ihm fügt (eigene) Anstrengung nichts hinzu. -
16748#Sprüche,10,23#23. Dem Toren machen Schandtaten Vergnügen, dem verständigen Manne aber die (Betätigung der ) Weisheit. -
16749#Sprüche,10,24#24. Wovor dem Gottlosen graut, das kommt über ihn; was aber die Gerechten sich wünschen, gewährt er-1- ihnen. - -1) d.h. der HErr.
16750#Sprüche,10,25#25. Sobald der Sturmwind daherfährt, ist der Gottlose nicht mehr da, der Gerechte aber ist für die Ewigkeit fest gegründet. -
16751#Sprüche,10,26#26. Was der Essig für die Zähne und der Rauch für die Augen, das ist der Faule für den, der ihn ausgesandt-1- hat. - -1) o: beauftragt.
16752#Sprüche,10,27#27. Die Furcht des HErrn verlängert die Lebenstage, aber die Jahre der Gottlosen werden verkürzt. -
16753#Sprüche,10,28#28. Das Harren der Gerechten endet in Freude, aber die Hoffnung der Gottlosen wird vereitelt. -
16754#Sprüche,10,29#29. Das Walten des HErrn ist eine Schutzwehr für den Unschuldigen, aber ein Schrecken-1- für die Übeltäter. - -1) o: Verderben.
16755#Sprüche,10,30#30. Der Gerechte wird nimmermehr wanken, aber die Gottlosen werden im Lande nicht wohnen bleiben. -
16756#Sprüche,10,31#31. Der Mund des Gerechten läßt Weisheit sprießen, aber die falsche Zunge wird ausgerottet-1-. - -1) o: verfällt dem Untergang.
16757#Sprüche,10,32#32. Die Lippen des Gerechten verstehen sich auf das, was wohlgefällig ist, aber der Mund der Gottlosen nur auf Verkehrtes.
16758#Sprüche,11,1#1. Falsche Wage ist dem HErrn ein Greuel, aber volles Gewicht ist ihm wohlgefällig. -
16759#Sprüche,11,2#2. Kommt Übermut, so kommt auch Schande; bei den Bescheidenen-1- aber ist Weisheit. - -1) o: Demütigen.
16760#Sprüche,11,3#3. Die Redlichen leitet ihre Unschuld (sicher), die Treulosen aber richtet ihre Falschheit zugrunde. -
16761#Sprüche,11,4#4. Reichtum nützt nichts am Tage des Zorngerichts, Gerechtigkeit aber errettet vom Tode-a-. - -a) Spr. 10,2.
16762#Sprüche,11,5#5. Die Gerechtigkeit des Unschuldigen macht seinen Weg eben, doch der Gottlose kommt durch seinen Frevelmut zu Fall. -
16763#Sprüche,11,6#6. Die Rechtschaffenen rettet ihre Gerechtigkeit, aber die Treulosen werden durch die eigene Gier-1- gefangen. - -1) o: Schlechtigkeit.
16764#Sprüche,11,7#7. Mit dem Tode eines gottlosen Menschen geht jede Hoffnung (für ihn) verloren, und die Erwartung der Ruchlosen wird vereitelt. -
16765#Sprüche,11,8#8. Der Gerechte wird aus der Not gerettet, und der Gottlose muß an dessen Platz treten. -
16766#Sprüche,11,9#9. Mit dem Munde sucht der Ruchlose seinen Nächsten zugrunde zu richten, aber durch ihre Umsicht retten sich die Gerechten. -
16767#Sprüche,11,10#10. Beim Wohlergehen der Gerechten frohlockt die Stadt, und beim Untergang der Gottlosen herrscht Jubel. -
16768#Sprüche,11,11#11. Durch den Segen der Rechtschaffenen kommt eine Stadt empor, aber durch den Mund der Gottlosen wird sie niedergerissen. -
16769#Sprüche,11,12#12. Wer seinen Nächsten geringschätzig behandelt, ist unverständig, aber ein einsichtsvoller Mann schweigt still. -
16770#Sprüche,11,13#13. Wer als Verleumder umhergeht, deckt Geheimnisse auf; wer aber ein treues Herz besitzt, hält die Sache geheim-1-. - -1) = beobachtet Verschwiegenheit.
16771#Sprüche,11,14#14. Wenn keine umsichtige Leitung da ist, kommt ein Volk zu Fall; gut aber steht's, wenn Ratgeber in großer Zahl da sind. -
16772#Sprüche,11,15#15. Ganz schlimm kann es gehen, wenn man für einen andern Bürgschaft leistet; wer aber Verpflichtungen durch Handschlag meidet, geht sicher. -
16773#Sprüche,11,16#16. Ein liebenswürdiges Weib erlangt Ehre, [ein häßlicher Schandfleck aber ist eine Frau, die Redlichkeit haßt. Die Faulen bringen es nicht zu Vermögen, die Fleißigen aber erlangen Reichtum]-1-. - -1) nach der grÜs. ergänzt.
16774#Sprüche,11,17#17. Ein liebevoller Mensch erweist sich selbst Gutes, der Hartherzige aber schneidet sich selbst ins Fleisch. -
16775#Sprüche,11,18#18. Der Gottlose erwirbt nur trügerischen Gewinn, wer aber Gerechtigkeit sät, einen sicheren Lohn. -
16776#Sprüche,11,19#19. So gewiß die Gerechtigkeit zum Leben führt, so sicher geht der, welcher dem Bösen nachjagt, zu seinem Tode.
16777#Sprüche,11,20#20. Menschen mit falschem Herzen sind dem HErrn ein Greuel; wer aber unsträflich wandelt, gefällt ihm wohl. -
16778#Sprüche,11,21#21. Die Hand darauf! der Böse bleibt nicht ungestraft; aber die Nachkommenschaft der Gerechten kommt wohlbehalten davon. -
16779#Sprüche,11,22#22. Ein goldener Ring am Rüssel einer Sau: so ist ein schönes Weib ohne Sittsamkeit. -
16780#Sprüche,11,23#23. Das Streben der Gerechten führt zu lauter Glück, aber die Erwartung der Gottlosen zum Zorn-1-. - -1) = Zorngericht Gottes.
16781#Sprüche,11,24#24. Mancher teilt mit vollen Händen aus und bekommt immer noch mehr; ein anderer spart über Gebühr und wird dabei nur ärmer. -
16782#Sprüche,11,25#25. Eine wohltätige Seele wird reichlich gesättigt, und wer anderen zu trinken gibt, wird selbst getränkt-1-. - -1) aL: wer aber flucht, wird ebenfalls verflucht.
16783#Sprüche,11,26#26. Wer Getreide zurückhält, den verfluchen die Leute, aber Segen kommt auf das Haupt dessen, der Getreide verkauft. -
16784#Sprüche,11,27#27. Wer sich des Guten befleißigt, ist auf Wohlgefälliges-1- bedacht; wenn aber jemand nach Bösem trachtet, wird es über ihn selbst kommen. - -1) d.h. das Wohlgefallen Gottes.
16785#Sprüche,11,28#28. Wer sich auf seinen Reichtum verläßt, der wird verwelken; die Gerechten aber werden grünen wie junges Laub. -
16786#Sprüche,11,29#29. Wer sein eigenes Hauswesen vernachlässigt, wird Wind zum Besitz erhalten, und der Tor wird ein Knecht dessen, der weisen Sinnes ist. -
16787#Sprüche,11,30#30. Die Frucht des Rechttuns ist ein Baum des Lebens, aber Gewalttätigkeit nimmt das Leben-1-. - -1) aL: und der Weise gewinnt die Herzen.
16788#Sprüche,11,31#31. Siehe, der Gerechte erhält schon auf Erden seinen Lohn: wie viel mehr der Gottlose und der Sünder!
16789#Sprüche,12,1#1. Wer Zurechtweisung liebt-1-, liebt Erkenntnis; wer aber die Rüge haßt, ist ein Dummkopf. - -1) = willig hinnimmt.
16790#Sprüche,12,2#2. Der Gute-1- erlangt Wohlgefallen beim HErrn, aber einen tückischen Menschen verdammt er. - -1) o: Gütige.
16791#Sprüche,12,3#3. Keiner gelangt durch Gottlosigkeit zu festem Bestand, aber die Wurzel der Frommen bleibt unerschüttert. -
16792#Sprüche,12,4#4. Ein braves Weib ist ihres Gatten Krone, ein nichtsnutziges aber ist wie Wurmfraß in seinen Gebeinen. -
16793#Sprüche,12,5#5. Die Gedanken der Gerechten gehen auf das, was recht ist, aber die Anschläge der Gottlosen auf Trug. -
16794#Sprüche,12,6#6. Die Reden der Gottlosen sind ein Lauern auf Blutvergießen, aber der Mund der Rechtschaffenen errettet sie-1-. - -1) d.h. die Bedrängten.
16795#Sprüche,12,7#7. Die Gottlosen werden umgestürzt und sind nicht mehr, aber das Haus der Gerechten bleibt bestehen. -
16796#Sprüche,12,8#8. Nach dem Maß seiner Einsicht wird ein jeder gelobt; wer aber verkehrten Sinnes ist, fällt der Verachtung anheim. -
16797#Sprüche,12,9#9. Besser gering sein und sich selbst bedienen-1-, als vornehm tun und nichts zu essen haben. - -1) o: sein Auskommen haben.
16798#Sprüche,12,10#10. Der Gerechte weiß, wie seinem Vieh zu Mute ist-1-; aber das Herz der Gottlosen ist gefühllos. - -1) o: was sein Vieh bedarf.
16799#Sprüche,12,11#11. Wer seinen Acker bestellt, wird satt zu essen haben; wer aber nichtigen Dingen nachjagt, ist unverständig-1-. - -1) o: wird reichlich Armut haben; vgl. Spr. 28,19.
16800#Sprüche,12,12#12. Es gelüstet den Gottlosen nach dem Raube der Bösen, aber die Wurzel der Gerechten schlägt aus-1-. - -1) aL: steht in festem Grunde.
16801#Sprüche,12,13#13. In der Verfehlung der Lippen liegt ein böser Fallstrick, der Gerechte aber entgeht dem Unheil. -
16802#Sprüche,12,14#14. An den Folgen seiner Reden-1- hat jeder sattsam zu kauen, und was die Hände eines Menschen schaffen, das wird ihm vergolten. - -1) w: an der Frucht seines Mundes (vgl. Spr. 18,20).
16803#Sprüche,12,15#15. Dem Toren dünkt sein Weg der richtige zu sein, aber der Weise hört auf Ratschläge. -
16804#Sprüche,12,16#16. Ein Tor ist, wer seinen Ärger auf der Stelle merken läßt; der Kluge dagegen läßt die Schmähung unbeachtet. -
16805#Sprüche,12,17#17. Wer die Wahrheit aussagt, tut Gerechtigkeit kund, ein falscher Zeuge aber Trug. -
16806#Sprüche,12,18#18. Es gibt Menschen, deren Geschwätz wie Schwertstiche durchbohrt; aber die Zunge der Weisen schafft Heilung-1-. - -1) o: ist wie ein Heilkraut.
16807#Sprüche,12,19#19. Wahrhaftige Lippen bestehen ewiglich, aber Lügenzungen nur für einen Augenblick. -
16808#Sprüche,12,20#20. Trug-1- wohnt im Herzen derer, die auf Böses sinnen; die aber Heilsames planen, erleben Freude. - -1) o: Tücke.
16809#Sprüche,12,21#21. Dem Gerechten widerfährt keinerlei Unheil, die Gottlosen aber trifft Unglück in Fülle. -
16810#Sprüche,12,22#22. Lügenlippen sind dem HErrn ein Greuel; wer aber die Wahrheit übt, gefällt ihm wohl. -
16811#Sprüche,12,23#23. Ein kluger Mensch hält mit seinem Wissen zurück, aber das Herz der Toren schreit Narrheit aus. -
16812#Sprüche,12,24#24. Die Fleißigen werden als Meister tätig sein, die Trägen aber müssen Zwangsarbeit verrichten. -
16813#Sprüche,12,25#25. Kummer im Herzen drückt einen Menschen nieder, aber ein freundliches Wort heitert ihn auf. -
16814#Sprüche,12,26#26. Der Gerechte weist seinem Genossen den rechten Weg-1-, aber die Gottlosen führt ihr Weg in die Irre. - -1) aL: Der Gerechte erspäht sich seine Weide (o: sein Unterkommen).
16815#Sprüche,12,27#27. Nicht erjagt der Lässige sein Wild (?), aber einem fleißigen Menschen wird wertvolles Gut zuteil. -
16816#Sprüche,12,28#28. Auf dem Pfade der Gerechtigkeit ist Leben, der Weg des Frevels aber führt zum Tode.
16817#Sprüche,13,1#1. Ein weiser Sohn nimmt die Zurechtweisung des Vaters an, aber ein Spötter hört nicht auf Scheltreden. -
16818#Sprüche,13,2#2. Die Frucht des Rechttuns bekommt der Gute zu genießen, das Verlangen der Treulosen aber ist auf Gewalttat gerichtet. -
16819#Sprüche,13,3#3. Wer seinen Mund hütet, wahrt seine Seele; wer aber seine Lippen aufsperrt, dem schlägt es zum Verderben aus. -
16820#Sprüche,13,4#4. Das Herz des Trägen hegt viele Wünsche, jedoch erfolglos; aber das Verlangen der Fleißigen wird reichlich befriedigt. -
16821#Sprüche,13,5#5. Der Gerechte haßt Lug und Trug, aber der Gottlose handelt schändlich und nichtswürdig. -
16822#Sprüche,13,6#6. Die Gerechtigkeit behütet die unsträflich Wandelnden, Gottlosigkeit aber bringt die Sünder zu Fall. -
16823#Sprüche,13,7#7. Mancher stellt sich reich und hat doch gar nichts; mancher, der sich arm stellt, besitzt ein großes Vermögen. -
16824#Sprüche,13,8#8. Lösegeld für das Leben ist manchem sein Reichtum, doch ein Armer bekommt keine Drohung zu hören-1-. - -1) aL: findet kein Mittel zum Loskauf.
16825#Sprüche,13,9#9. Das Licht der Gerechten brennt lustig, aber die Leuchte der Gottlosen erlischt. -
16826#Sprüche,13,10#10. Bei Übermut gibt es nichts als Streit, aber bei denen, die sich raten lassen, ist Weisheit. -
16827#Sprüche,13,11#11. Mühelos erlangtes Vermögen zerrinnt; wer aber händeweis-1- sammelt, der gewinnt immer mehr. - -1) d.h. allmählich.
16828#Sprüche,13,12#12. Lange hingezogene Hoffnung macht das Herz krank, ein erfüllter Wunsch aber ist ein Baum des Lebens. -
16829#Sprüche,13,13#13. Wer das Wort (Gottes) verachtet, verschuldet sich ihm gegenüber; wer aber das Gebot (Gottes) in Ehren hält, dem wird's vergolten-1-. - -1) o: der bleibt wohlbehalten.
16830#Sprüche,13,14#14. Die Belehrung des Weisen ist ein Born des Lebens, so daß man den Schlingen des Todes fern bleibt. -
16831#Sprüche,13,15#15. Gute Einsicht verschafft Anerkennung, aber der Treulosen Weg ist steinhart-1-. - -1) o: wird ihr Verderben.
16832#Sprüche,13,16#16. Alles vollführt der Kluge mit Überlegung, aber ein Tor kramt Dummheit aus. -
16833#Sprüche,13,17#17. Ein gottloser Gesandter richtet Unheil an, aber ein treuer Bote bringt Heilung. -
16834#Sprüche,13,18#18. Armut und Schande treffen den, der Zurechtweisung verschmäht; wer aber Zurechtweisung beachtet, kommt zu Ehren. -
16835#Sprüche,13,19#19. Die Erfüllung eines Wunsches tut dem Herzen wohl, aber ein Greuel ist es den Toren, vom Bösen abzulassen. -
16836#Sprüche,13,20#20. Wer mit Weisen umgeht, wird weise; wer sich aber zu den Toren gesellt, dem ergeht es übel. -
16837#Sprüche,13,21#21. Die Sünder verfolgt das Unglück, aber die Gerechten belohnt (Gott) mit Gutem-1-. - -1) o: begleitet das Glück.
16838#Sprüche,13,22#22. Der Gute vererbt seinen Besitz auf Kindeskinder, aber der Reichtum des Sünders ist den Gerechten vorbehalten. -
16839#Sprüche,13,23#23. Reichliche Nahrung gewährt der Neubruch-1- der Armen; aber mancher (Besitz) geht durch Unredlichkeit verloren. - -1) d.h. der neuangelegte Acker.
16840#Sprüche,13,24#24. Wer seine Rute schont, der haßt sein Kind; wer es aber lieb hat, läßt es früh die Züchtigung fühlen. -
16841#Sprüche,13,25#25. Der Gerechte hat zu essen, bis er seinen Hunger gestillt hat; aber der Magen der Gottlosen muß darben.
16842#Sprüche,14,1#1. Frau Weisheit baut ihr Haus auf, aber Frau Torheit reißt es mit eigenen Händen nieder. -
16843#Sprüche,14,2#2. Wer in seiner Redlichkeit wandelt, fürchtet den HErrn; wer aber krumme-1- Wege geht, verachtet ihn. - -1) o: verkehrte.
16844#Sprüche,14,3#3. Im Munde des Narren ist eine Rute für seinen Hochmut-1-, aber dem Weisen dienen seine Lippen zum Schutz. - -1) o: für seinen Rücken.
16845#Sprüche,14,4#4. Wo keine Ochsen sind, bleibt die Krippe rein-1-, aber reicher Ertrag kommt durch die Kraft-2- von Pflugstieren. - -1) aL: gibt es auch kein Getreide.   2) o: großen Besitz.
16846#Sprüche,14,5#5. Ein wahrhaftiger Zeuge lügt nicht, aber ein falscher Zeuge trägt Lügen vor. -
16847#Sprüche,14,6#6. Der Spötter sucht Weisheit, ohne sie zu finden; aber für den Verständigen ist die Erkenntnis etwas Leichtes. -
16848#Sprüche,14,7#7. Gehe von einem törichten Menschen weg, denn du lernst da nichts von einsichtsvollen Lippen kennen. -
16849#Sprüche,14,8#8. Die Weisheit des Klugen besteht darin, daß er auf seinen Weg acht gibt; aber die Narrheit der Toren ist Enttäuschung für sie selbst. -
16850#Sprüche,14,9#9. Der Toren spottet das Schuldopfer-a-; aber unter Rechtschaffenen herrscht gutes Einvernehmen. - -a) vgl. 3.Mo. 5,20ff.
16851#Sprüche,14,10#10. Das Herz allein kennt seinen Kummer, und auch in seine Freude kann sich kein Fremder mischen. -
16852#Sprüche,14,11#11. Das Haus der Gottlosen wird zerstört werden, das Zelt der Rechtschaffenen aber wird in Blüte stehen. -
16853#Sprüche,14,12#12. Mancher Weg erscheint einem Menschen gerade-1-, aber das Ende davon sind Wege des Todes. - -1) o: der rechte.
16854#Sprüche,14,13#13. Sogar beim Lachen kann das Herz Kummer empfinden, und das Ende der Freude ist (oft) Traurigkeit. -
16855#Sprüche,14,14#14. Den Lohn für seine Wege-1- bekommt der zu schmecken, dessen Herz abtrünnig ist, und ebenso ein guter Mensch für seine Handlungen. - -1) o: seinen Wandel.
16856#Sprüche,14,15#15. Der Einfältige glaubt jedem Wort, der Kluge aber gibt auf seine Schritte acht. -
16857#Sprüche,14,16#16. Der Weise ist vorsichtig und meidet das Böse-1-, der Tor aber ereifert sich und ist sorglos. - -1) o: die Gefahr.
16858#Sprüche,14,17#17. Der Jähzornige richtet Torheit an, ein besonnener Mensch aber bleibt ruhig. -
16859#Sprüche,14,18#18. Die Einfältigen eignen sich Dummheit an-1-, die Klugen aber werden mit Erfahrung gekrönt. - -1) o: haben Torheit in Besitz.
16860#Sprüche,14,19#19. Die Bösen müssen sich vor den Guten verneigen und die Gottlosen an den Türen des Gerechten stehen. -
16861#Sprüche,14,20#20. Sogar seinem Freunde ist der Arme widerwärtig; aber derer, die den Reichen lieben, sind viele. -
16862#Sprüche,14,21#21. Wer seinen Nächsten-1- verächtlich behandelt, versündigt sich; wer sich aber der Unglücklichen erbarmt: Heil ihm! - -1) = Volksgenossen.
16863#Sprüche,14,22#22. Wahrlich, wer auf Böses sinnt, wird irre gehen; aber Liebe und Vertrauen erntet, wer gute Absichten hegt. -
16864#Sprüche,14,23#23. Bei jeder sauren Arbeit kommt ein Gewinn heraus, aber leeres Geschwätz bringt nur Verlust. -
16865#Sprüche,14,24#24. Für weise Menschen ist ihr Reichtum eine Krone, der Kranz der Toren aber ist die Torheit. -
16866#Sprüche,14,25#25. Ein wahrhaftiger Zeuge ist ein Lebensretter; wer aber Lügen ausspricht, ist ein falscher Zeuge. -
16867#Sprüche,14,26#26. In der Gottesfurcht liegt eine starke Sicherheit, und auch die Kinder eines solchen haben darin eine Zuflucht. -
16868#Sprüche,14,27#27. Die Gottesfurcht ist ein Born des Lebens, um den Schlingen des Todes zu entgehen. -
16869#Sprüche,14,28#28. Auf der Menge des Kriegsvolks beruht das Ansehen eines Königs; aber der Mangel an Kriegsmannschaft führt den Sturz eines Fürsten herbei. -
16870#Sprüche,14,29#29. Ein Geduldiger beweist viel Einsicht, aber ein Jähzorniger treibt die Torheit auf die Spitze. -
16871#Sprüche,14,30#30. Ein gelassenes Herz ist des Leibes Leben-1-, aber Leidenschaftlichkeit ist wie Wurmfraß in den Gebeinen. - -1) = Gedeihen.
16872#Sprüche,14,31#31. Wer den Geringen bedrückt, beschimpft den, der ihn geschaffen hat; wer sich aber des Armen erbarmt, erweist jenem-1- Ehre. - -1) d.h. dem Schöpfer.
16873#Sprüche,14,32#32. Durch seine Bosheit wird der Gottlose gestürzt; aber der Gerechte bleibt auch im Tode noch getrost-1-. - -1) aL: ist durch seine Redlichkeit gesichert.
16874#Sprüche,14,33#33. Im Herzen des Verständigen ruht die Weisheit verschlossen; was aber im Inneren der Toren ist, gibt sich kund. -
16875#Sprüche,14,34#34. Gerechtigkeit erhöht-1- ein Volk, aber die Sünde ist die Schmach-2- der Völker. - -1) = bringt empor.   2) o: der Schaden.
16876#Sprüche,14,35#35. Des Königs Gunst wird dem klugen Diener zuteil, aber einen unbrauchbaren wird sein Ingrimm treffen-1-. -1) o: vernichten.
16877#Sprüche,15,1#1. Eine sanfte Antwort beschwichtigt den Grimm, aber ein kränkendes Wort ruft Zorn hervor. -
16878#Sprüche,15,2#2. Die Zunge der Weisen träufelt-1- Erkenntnis (aus), aber der Mund der Toren sprudelt Dummheit hervor. - -1) = spricht.
16879#Sprüche,15,3#3. An jedem Orte sind die Augen des HErrn, sie schauen auf die Bösen und auf die Guten. -
16880#Sprüche,15,4#4. Sanftheit der Zunge ist ein Baum des Lebens, aber Verkehrtheit-1- an ihr schlägt dem Herzen Wunden. - -1) = Bosheit.
16881#Sprüche,15,5#5. Ein Tor verschmäht die Zucht seines Vaters; wer aber Zurechtweisung annimmt, wird klug. -
16882#Sprüche,15,6#6. Das Haus des Gerechten ist eine große Schatzkammer, aber im Einkommen des Gottlosen herrscht Zerrüttung. -
16883#Sprüche,15,7#7. Die Lippen der Weisen streuen Erkenntnis aus, aber der Toren Sinn ist verkehrt gerichtet. -
16884#Sprüche,15,8#8. Das Opfer der Gottlosen ist dem HErrn ein Greuel, aber das Gebet der Aufrichtigen ist ihm wohlgefällig. -
16885#Sprüche,15,9#9. Der Wandel des Gottlosen ist dem HErrn ein Greuel; wer aber der Gerechtigkeit-1- nachjagt, den hat er lieb. - -1) = dem Rechttun.
16886#Sprüche,15,10#10. Schwere Züchtigung erwartet den, der den rechten Weg verläßt; wer Zurechtweisung verschmäht, wird sterben-1-. - -1) o: geht zugrunde.
16887#Sprüche,15,11#11. Unterwelt und Abgrund-1- liegen offen vor dem HErrn: um wie viel mehr die Herzen der Menschenkinder! - -1) = Hölle.
16888#Sprüche,15,12#12. Der Spötter hat es nicht gern, daß man ihn zurechtweist; (darum) mag er sich nicht zu den Weisen gesellen. -
16889#Sprüche,15,13#13. Ein fröhliches Herz macht das Angesicht heiter, aber bei Bekümmernis des Herzens ist der Mut gebrochen. -
16890#Sprüche,15,14#14. Das Herz des Verständigen trachtet nach Erkenntnis, aber der Mund der Toren geht auf Dummheit aus-1-. - -1) o: gefällt sich in Narrheit.
16891#Sprüche,15,15#15. Alle Lebenstage sind für den Unglücklichen trübselig, aber ein wohlgemuter Sinn ist wie ein beständiges Festmahl. -
16892#Sprüche,15,16#16. Besser wenig (Habe) bei Gottesfurcht, als reiche Schätze und Unruhe dabei. -
16893#Sprüche,15,17#17. Besser ein Gericht Gemüse und Liebe dabei, als ein gemästeter Ochs und Haß dabei. -
16894#Sprüche,15,18#18. Ein zornmütiger Mensch ruft Streit hervor, aber ein langmütiger beschwichtigt den Hader. -
16895#Sprüche,15,19#19. Der Weg des Faulen ist wie mit Dornen verzäunt, aber der Pfad der Fleißigen ist ebene Bahn. -
16896#Sprüche,15,20#20. Ein weiser Sohn ist seines Vaters Freude, aber ein törichter Mensch verachtet seine Mutter. -
16897#Sprüche,15,21#21. Die Torheit ist dem Unverständigen eine Freude, ein verständiger Mensch aber geht seinen Weg geradeaus. -
16898#Sprüche,15,22#22. Wo keine Beratung stattfindet, da mißlingen die Pläne; wo aber viele Ratgeber sind, da kommen sie zustande. -
16899#Sprüche,15,23#23. Freude hat jeder an der (treffenden) Antwort seines Mundes, und ein Wort zu rechter Zeit - wie wertvoll ist das! -
16900#Sprüche,15,24#24. Der Weg des Lebens geht für den Einsichtigen aufwärts, damit er dem Totenreich drunten fernbleibe. -
16901#Sprüche,15,25#25. Das Haus der Hochmütigen reißt der HErr nieder, aber die Grenze der Witwe legt er fest. -
16902#Sprüche,15,26#26. Boshafte Anschläge sind dem HErrn ein Greuel, aber leutselige Worte sind (ihm) rein-1-. - -1) o: wohlgefällig.
16903#Sprüche,15,27#27. Wer unrechtmäßigen Gewinn macht, zerrüttet sein (eigenes) Haus; wer aber Bestechungsgeschenke haßt, wird leben. -
16904#Sprüche,15,28#28. Das Herz des Gerechten überlegt, um eine Antwort zu geben; aber der Mund der Gottlosen sprudelt Bosheiten hervor. -
16905#Sprüche,15,29#29. Von den Gottlosen bleibt der HErr fern, aber das Gebet der Gerechten vernimmt er. -
16906#Sprüche,15,30#30. Ein freundlicher Blick erfreut das Herz; eine gute Botschaft erquickt Mark und Bein. -
16907#Sprüche,15,31#31. Ein Ohr, das auf heilsame Zurechtweisung hört, weilt gern im Kreise der Weisen. -
16908#Sprüche,15,32#32. Wer Unterweisung verschmäht, mißachtet (das Heil) seiner Seele; wer aber auf Zurechtweisung hört, erwirbt sich Einsicht. -
16909#Sprüche,15,33#33. Die Furcht des HErrn ist Unterweisung zur Weisheit, und vor der Ehre geht die Demut her.
16910#Sprüche,16,1#1. Dem Menschen gehören die Entwürfe des Herzens an, aber vom HErrn kommt das, was die Zunge ausspricht. -
16911#Sprüche,16,2#2. Einem Menschen erscheint alles rein, was er unternimmt; aber der HErr wägt-1- die Geister. - -1) = prüft.
16912#Sprüche,16,3#3. Befiehl dem HErrn deine Werke, dann werden deine Pläne gelingen. -
16913#Sprüche,16,4#4. Alles hat der HErr für einen bestimmten Zweck geschaffen, so auch den Gottlosen für den Tag des Unglücks. -
16914#Sprüche,16,5#5. Jeder Hochmütige ist dem HErrn ein Greuel: die Hand darauf! ein solcher wird nicht ungestraft bleiben-a-. - -a) Spr. 11,21.
16915#Sprüche,16,6#6. Durch Liebe und Treue wird Verschuldung gesühnt, aber durch Gottesfurcht hält man sich vom Bösen fern. -
16916#Sprüche,16,7#7. Wenn das Verhalten jemandes dem HErrn wohlgefällt, so söhnt er sogar seine Feinde mit ihm aus. -
16917#Sprüche,16,8#8. Besser wenig mit Gerechtigkeit-1-, als ein großes Einkommen mit Unrecht. - -1) = Rechttun.
16918#Sprüche,16,9#9. Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg, der HErr aber lenkt seine Schritte. -
16919#Sprüche,16,10#10. Ein Gottesurteil liegt auf den Lippen des Königs: beim Rechtsprechen verfehlt sich sein Mund nicht. -
16920#Sprüche,16,11#11. (Richtige) Wage und Wagschalen sind Gottes Sache; sein Werk sind alle Gewichtstücke im Beutel. -
16921#Sprüche,16,12#12. Das Verüben von Freveltaten ist den Königen ein Greuel; denn nur durch Gerechtigkeit steht ein Thron fest. -
16922#Sprüche,16,13#13. Wahrhaftige Lippen gefallen dem Könige wohl, und wer aufrichtig redet, den liebt er. -
16923#Sprüche,16,14#14. Des Königs Zorn gleicht Todesboten, aber ein weiser Mann besänftigt diesen (Zorn). -
16924#Sprüche,16,15#15. Im freundlichen Blick des Königs liegt Leben, und seine Huld ist wie eine Regenwolke des Spätregens-1-. - -1) = im Frühling.
16925#Sprüche,16,16#16. Weisheit zu erwerben ist viel besser als Gold, und Einsicht zu erwerben ist wertvoller als Silber. -
16926#Sprüche,16,17#17. Die Bahn der Rechtschaffenen ist darauf gerichtet, sich vom Bösen fernzuhalten; wer auf seinen Wandel achtgibt, behütet seine Seele-1-. - -1) o: sein Leben.
16927#Sprüche,16,18#18. Hochmut kommt vor dem Fall und hoffärtiger Sinn vor dem Sturz. -
16928#Sprüche,16,19#19. Besser ist es, demütig zu sein mit den Niedrigen, als Beute zu teilen mit den Stolzen. -
16929#Sprüche,16,20#20. Wer auf das Wort (Gottes) achtet, wird Segen davon haben, und wer auf den HErrn vertraut: wohl ihm! -
16930#Sprüche,16,21#21. Wer weisen Herzens ist, der wird mit Recht verständig genannt, doch Süßigkeit der Lippen fördert noch die Belehrung. -
16931#Sprüche,16,22#22. Ein Born des Lebens ist die Einsicht für ihren Besitzer; für die Toren aber ist die Torheit eine Strafe. -
16932#Sprüche,16,23#23. Der Verstand des Weisen macht seinen Mund klug und mehrt auf seinen Lippen die Belehrung. -
16933#Sprüche,16,24#24. Honigseim sind freundliche Worte, süß für die Seele und gesund-1- für den Leib. - -1) o: eine Arznei.
16934#Sprüche,16,25#25. Mancher Weg erscheint dem Menschen gerade-1- und ist schließlich doch ein Weg zum Tode. - -1) o: der rechte.
16935#Sprüche,16,26#26. Der Hunger des Arbeiters fördert seine Arbeit, denn sein (hungriger) Mund treibt ihn dazu an. -
16936#Sprüche,16,27#27. Ein nichtswürdiger Mensch gräbt Unheilsgruben, und auf seinen Lippen ist's wie brennendes Feuer. -
16937#Sprüche,16,28#28. Ein ränkesüchtiger Mensch richtet Unfrieden an, und ein Ohrenbläser entzweit vertraute Freunde. -
16938#Sprüche,16,29#29. Ein gewalttätiger Mensch beschwatzt seinen Genossen und führt ihn auf einen unheilvollen Weg. -
16939#Sprüche,16,30#30. Wer seine Augen zukneift, will Arglist ersinnen; wer seine Lippen zusammenpreßt, hat Bosheit vollbracht-1-. - -1) o: fest beschlossen; vgl. Spr. 6,13; 10,10.
16940#Sprüche,16,31#31. Graues Haar ist eine Ehrenkrone; auf dem Wege der Gerechtigkeit wird sie erlangt. -
16941#Sprüche,16,32#32. Besser ein Langmütiger als ein Kriegsheld, und besser einer, der sich selbst beherrscht-1-, als ein Städteeroberer. - -1) o: bezwingt.
16942#Sprüche,16,33#33. Im Bausch (des Gewandes) wirft man das Los, aber alle seine Entscheidung kommt vom HErrn.
16943#Sprüche,17,1#1. Besser ein Stück trocknes Brot und Ruhe dabei, als ein Haus voll Fleisch mit Unfrieden. -
16944#Sprüche,17,2#2. Ein kluger Knecht wird Herr über einen nichtsnutzigen Haussohn werden und sich inmitten der Brüder in die Erbschaft teilen. -
16945#Sprüche,17,3#3. Der Schmelztiegel ist für das Silber und der Ofen für das Gold; der aber die Herzen prüft, ist der HErr. -
16946#Sprüche,17,4#4. Ein Bösewicht horcht auf unheilstiftende Lippen, ein Betrüger leiht verderbenbringenden Zungen sein Ohr. -
16947#Sprüche,17,5#5. Wer den Armen verspottet, schmäht dessen Schöpfer, und wer sich über Unglück-1- freut, wird nicht ungestraft bleiben. - -1) aL: über den Versinkenden.
16948#Sprüche,17,6#6. Die Krone-1- der Alten sind Kindeskinder, und der Kinder Stolz sind ihre Väter-2-. - -1) = Ehre.   2) o: Eltern.
16949#Sprüche,17,7#7. Selbstbewußte Rede kommt einem Toren nicht zu, noch viel weniger einem Edlen Lügensprache. -
16950#Sprüche,17,8#8. Ein Bestechungsgeschenk erscheint dem, der es empfängt, als ein Zauberstein: überall, wohin es gelangt, hat es Erfolg. -
16951#Sprüche,17,9#9. Wer Liebe sucht, deckt Verfehlungen zu; wer aber eine Sache immer wieder aufrührt, entzweit vertraute Freunde. -
16952#Sprüche,17,10#10. Ein Verweis macht bei einem Verständigen tieferen Eindruck als hundert Stockschläge bei einem Toren. -
16953#Sprüche,17,11#11. Nur auf (eigenes) Unheil ist der Empörer bedacht, denn ein unbarmherziger Bote wird gegen ihn gesandt werden. -
16954#Sprüche,17,12#12. Eine ihrer Jungen beraubte Bärin möge (immerhin) jemandem begegnen, aber nur nicht ein Tor mit seinem Unverstand! -
16955#Sprüche,17,13#13. Wer Gutes mit Bösem vergilt, aus dessen Hause wird das Unglück nicht weichen. -
16956#Sprüche,17,14#14. Der Anfang eines Zankes ist so, wie wenn man Wasser ausbrechen läßt; (darum) laß vom Streit ab, ehe er zum Ausbruch kommt! -
16957#Sprüche,17,15#15. Wer den Schuldigen freispricht und wer den Unschuldigen verurteilt, die sind alle beide dem HErrn ein Greuel. -
16958#Sprüche,17,16#16. Wozu doch Geld in der Hand des Toren? er könnte Weisheit kaufen, doch ihm fehlt der Verstand dazu. -
16959#Sprüche,17,17#17. Zu jeder Zeit beweist der (wahre) Freund Liebe und wird als Bruder für die Zeit der Not geboren. -
16960#Sprüche,17,18#18. Ein unverständiger Mensch ist, wer durch Handschlag sich verpflichtet, wer einem andern gegenüber Bürgschaft leistet. -
16961#Sprüche,17,19#19. Wer Streit liebt, liebt Versündigung; wer seine Tür hoch baut, will den Einsturz. -
16962#Sprüche,17,20#20. Wer falschen Herzens ist, erlangt kein Glück; und wer eine verlogene Zunge hat, gerät ins Unglück. -
16963#Sprüche,17,21#21. Wer einen Toren zum Sohn hat, der hat Kummer davon, und der Vater eines Narren erlebt keine Freude. -
16964#Sprüche,17,22#22. Ein fröhlicher Sinn befördert die Genesung, aber ein bedrücktes Gemüt läßt die Gebeine verdorren-1-. - -1) = macht den Körper kraftlos.
16965#Sprüche,17,23#23. Der Gottlose nimmt Geschenke aus dem Bausch jemandes an, um den Gang des Rechts zu beugen. -
16966#Sprüche,17,24#24. Der Verständige hat die Weisheit vor seinen Augen schweben, aber die Augen des Toren schweifen am Ende der Erde umher. -
16967#Sprüche,17,25#25. Ein törichter Sohn ist ein Kummer für seinen Vater und ein bitteres Weh für die (Mutter), die ihn geboren. -
16968#Sprüche,17,26#26. Schon eine Geldstrafe einem Unschuldigen aufzuerlegen ist vom Übel; Edle-1- aber zu schlagen ist ganz ungebührlich. - -1) o: Schuldlose.
16969#Sprüche,17,27#27. Wer mit seinen Worten an sich hält, besitzt Einsicht, und der Kaltblütige ist ein verständiger Mann. -
16970#Sprüche,17,28#28. Selbst ein Tor kann, wenn er schweigt, als weise gelten und, wenn er seine Lippen verschließt, als einsichtsvoll.
16971#Sprüche,18,1#1. Der Sonderling geht dem eigenen Gelüsten nach; er kämpft gegen alles an, was frommt-1-. - -1) aÜs: Nach einem Vorwand sucht, wer sich absondern will; mit voller Überlegung geht er zum Angriff vor.
16972#Sprüche,18,2#2. Dem Toren ist es nicht um Einsicht zu tun, sondern nur um die Kundmachung seiner Gedanken. -
16973#Sprüche,18,3#3. Wo Gottlosigkeit verübt wird, da stellt sich auch Verachtung ein, und mit der Schandtat kommt die Schmach. -
16974#Sprüche,18,4#4. Tiefe Wasser sind die Worte aus dem Munde manches Mannes, ein sprudelnder Bach, ein Born der Weisheit. -
16975#Sprüche,18,5#5. Es ist ein übel Ding, Partei für den Schuldigen zu nehmen, so daß man den, der recht hat, im Gericht unterliegen läßt. -
16976#Sprüche,18,6#6. Die Lippen des Toren führen Streit herbei, und sein Mund ruft nach Stockschlägen. -
16977#Sprüche,18,7#7. Dem Toren bringt sein Mund Verderben, und seine Lippen werden zum Fallstrick für sein Leben. -
16978#Sprüche,18,8#8. Die Worte des Ohrenbläsers sind wie Leckerbissen, die in das Innerste des Leibes hinabgleiten. -
16979#Sprüche,18,9#9. Schon wer sich lässig bei seiner Arbeit zeigt, ist ein Bruder dessen, der (sein Vermögen) zugrunde richtet. -
16980#Sprüche,18,10#10. Ein fester Turm ist der Name des HErrn; in diesen flüchtet sich der Gerechte und ist in Sicherheit. -
16981#Sprüche,18,11#11. Das Vermögen des Reichen ist für ihn eine feste Burg und gleich einer hohen Mauer - in seiner Einbildung. -
16982#Sprüche,18,12#12. Vor dem Sturz ist das Herz eines Menschen hochmütig, aber vor der Ehre schreitet die Demut einher. -
16983#Sprüche,18,13#13. Wenn jemand Antwort gibt, ehe er (recht) gehört hat, so gilt ihm das als Unverstand und Schande. -
16984#Sprüche,18,14#14. Ein männlicher Mut erträgt sein Leiden; aber ein bedrücktes Gemüt - wer kann das ertragen? -
16985#Sprüche,18,15#15. Ein verständiges Herz erwirbt Weisheit, und das Ohr der Weisen trachtet nach Erkenntnis. -
16986#Sprüche,18,16#16. Geschenke öffnen einem Menschen Tür und Tor und verschaffen ihm Zutritt zu den Großen. -
16987#Sprüche,18,17#17. Recht hat, wer als der Erste in einer Streitsache auftritt; wenn dann aber der andere-1- kommt, so widerlegt er ihn. - -1) = sein Widersacher.
16988#Sprüche,18,18#18. Das Los schlichtet Streitigkeiten und entscheidet zwischen Starken-1-. - -1) o: Mächtigen.
16989#Sprüche,18,19#19. Ein Bruder, gegen den man treulos gehandelt hat, leistet stärkeren Widerstand als eine feste Stadt, und Zerwürfnisse sind wie der Riegel einer Burg-1-. - -1) aL: Ein Bruder, dem der Bruder Beistand leistet, ist wie eine feste hochgelegene Stadt; er ist stark wie ein wohlgegründeter Palast.
16990#Sprüche,18,20#20. Jeder bekommt die Frucht seines Mundes-1- sattsam zu schmecken: den Ertrag seiner Lippen muß er auskosten-a-. - -1) d.h. die Folgen seiner Reden.   a) vgl. Spr. 12,14.
16991#Sprüche,18,21#21. Tod und Leben stehen in der Gewalt der Zunge, und wer sie viel gebraucht, wird das, was sie anrichtet, zu schmecken bekommen. -
16992#Sprüche,18,22#22. Wer ein (gutes) Eheweib gefunden, hat etwas Vortreffliches gefunden und ein Gnadengeschenk vom HErrn erhalten. -
16993#Sprüche,18,23#23. Unterwürfige Bitten spricht der Arme aus, aber der Reiche antwortet mit Härte. -
16994#Sprüche,18,24#24. Gar manche Freunde gereichen zum Verderben; doch mancher Freund ist anhänglicher als ein Bruder.
16995#Sprüche,19,1#1. Besser ein Armer, der in seiner Unschuld wandelt, als wer unehrliche Lippen hat und dabei reich ist. -
16996#Sprüche,19,2#2. Schon bei sich selbst gar nicht zu überlegen (?) ist verfehlt; wer sich aber überstürzt, tritt fehl. -
16997#Sprüche,19,3#3. Des Menschen eigene Torheit läßt seine Unternehmungen mißlingen; aber alsdann grollt sein Herz gegen den HErrn. -
16998#Sprüche,19,4#4. Reichtum verschafft Freunde in großer Zahl; wer aber arm ist, sieht sich von seinem Freunde verlassen. -
16999#Sprüche,19,5#5. Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; und wer Lügen vorbringt, wird (der Strafe) nicht entrinnen. -
17000#Sprüche,19,6#6. Viele umschmeicheln einen Vornehmen, und alle Welt ist einem freigebigen Menschen zugetan. -
17001#Sprüche,19,7#7. Den Armen hassen alle seine Brüder; erst recht ziehen sich seine Freunde von ihm zurück. Wer Worten nachjagt, dem dienen sie zu nichts (?). -
17002#Sprüche,19,8#8. Wer Verstand erwirbt, liebt sein Leben; wer Einsicht bewahrt, wird Segen davon haben. -
17003#Sprüche,19,9#9. Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft, und wer Lügen vorbringt, geht zugrunde. -
17004#Sprüche,19,10#10. Wohlleben kommt keinem Toren zu; geschweige denn einem Sklaven, über Fürsten zu herrschen. -
17005#Sprüche,19,11#11. Die Einsicht eines Menschen zeigt sich in seiner Langmut, und ein Ruhm ist es für ihn, Verfehlungen zu verzeihen. -
17006#Sprüche,19,12#12. Des Königs Groll ist wie das Knurren eines Löwen, dagegen seine Gunst wie Tau auf Pflanzen. -
17007#Sprüche,19,13#13. Ein törichter Sohn ist ein Unglück für seinen Vater, und ein zänkisches Weib ist wie eine stets rinnende Dachtraufe-1-. - -1) d.h. wie Regenwasser, das unaufhörlich durch das Dach ins Haus rinnt.
17008#Sprüche,19,14#14. Haus und Habe erbt man von den Vätern, aber ein verständiges Weib ist eine Gabe vom HErrn. -
17009#Sprüche,19,15#15. Faulheit versenkt in tiefen Schlaf, und ein lässiger Mensch muß Hunger leiden. -
17010#Sprüche,19,16#16. Wer das Gebot (Gottes) beachtet, der bewahrt sein Leben; wer dagegen das Wort (Gottes) verachtet, wird sterben. -
17011#Sprüche,19,17#17. Wer sich des Armen erbarmt, gibt dem HErrn ein Darlehen; und der wird ihm sein Wohltun vergelten-1-. - -1) o: sein Guthaben zurückerstatten.
17012#Sprüche,19,18#18. Züchtige deinen Sohn, weil-1- noch Hoffnung (auf Besserung) vorhanden ist, und laß dir nicht in den Sinn kommen, ihn zu töten-2-. - -1) o: solange.   2) o: dem Untergang preiszugeben.
17013#Sprüche,19,19#19. Wer jähzornig ist, muß eine Geldbuße zahlen, denn greifst du auch wehrend ein, so machst du's nur noch schlimmer (?). -
17014#Sprüche,19,20#20. Höre auf guten Rat und nimm Zurechtweisung an, damit du in Zukunft klug wirst. -
17015#Sprüche,19,21#21. Vielerlei Pläne sind im Herzen eines Menschen, aber der Ratschluß des HErrn, der wird zustande kommen. -
17016#Sprüche,19,22#22. Die Bereitwilligkeit eines Menschen ist für seine Liebesbetätigung bestimmend, und besser ist ein Armer als ein Lügner. -
17017#Sprüche,19,23#23. Die Gottesfurcht führt zum Leben-1-; so kann man nachts gesättigt-2- schlafen und wird von keinem Unglück heimgesucht. - -1) o: gereicht zum Segen.   2) o: befriedigt.
17018#Sprüche,19,24#24. Hat der Faule seine Hand in die Eßschüssel gesteckt, so mag er sie nicht einmal zu seinem Munde zurückbringen. -
17019#Sprüche,19,25#25. Schlägst du den Spötter, so wird der Unverständige dadurch klug; und weist man den Verständigen zurecht, so läßt er es sich zur Lehre dienen. -
17020#Sprüche,19,26#26. Wer den Vater mißhandelt, die Mutter aus dem Hause jagt, ist ein schändlicher und nichtsnutziger Sohn. -
17021#Sprüche,19,27#27. Laß ab, mein Sohn, auf Zurechtweisung zu hören, wenn du doch von den Lehren der Weisheit abweichen willst. -
17022#Sprüche,19,28#28. Ein gewissenloser Zeuge verhöhnt das Recht, und der Mund der Gottlosen sprudelt Unheil hervor. -
17023#Sprüche,19,29#29. Für die Spötter sind Strafgerichte-1- bereit, und Schläge für den Rücken der Toren. -1) o: Stöcke.
17024#Sprüche,20,1#1. Der Wein ist ein Spötter, der Rauschtrank ein Lärmmacher, und keiner, der von ihm taumelt, ist weise. -
17025#Sprüche,20,2#2. Des Königs Drohen ist wie das Knurren eines Löwen-a-; wer ihn zum Zorn reizt-1-, frevelt gegen sein Leben. - -1) o: gegen sich aufbringt.   a) vgl. Spr. 19,12.
17026#Sprüche,20,3#3. Ehrenvoll ist es für den Mann, vom Streit fern zu bleiben; jeder Narr aber fängt Händel an. -
17027#Sprüche,20,4#4. Mit Eintritt des Herbstes mag der Faule nicht pflügen; wenn er dann in der Erntezeit (nach Früchten) verlangt, so ist nichts da. -
17028#Sprüche,20,5#5. Ein tiefes Wasser sind die Pläne im Herzen eines Menschen, aber ein kluger Mann weiß sie doch zu schöpfen. -
17029#Sprüche,20,6#6. Viele Menschen werden gütige Leute genannt, aber einen wirklich treuen Mann - wer findet den? -
17030#Sprüche,20,7#7. Wer in seiner Unsträflichkeit als gerechter Mann wandelt: - wohl seinen Kindern nach ihm! -
17031#Sprüche,20,8#8. Ein König, der auf dem Richterstuhl sitzt, macht, mit seinen Augen sichtend, alles Böse ausfindig. -
17032#Sprüche,20,9#9. Wer darf sagen: «Ich habe mein Herz unbefleckt erhalten, ich bin rein von Sünde geblieben»? -
17033#Sprüche,20,10#10. Zweierlei Gewicht und zweierlei Maß, die sind alle beide dem HErrn ein Greuel. -
17034#Sprüche,20,11#11. Schon ein Kind gibt durch sein Tun zu erkennen, ob seine Sinnesart lauter und aufrichtig ist. -
17035#Sprüche,20,12#12. Ein hörendes Ohr und ein sehendes Auge, die hat der HErr alle beide geschaffen. -
17036#Sprüche,20,13#13. Liebe den Schlaf nicht, sonst verarmst du; halte die Augen offen, so wirst du satt zu essen haben. -
17037#Sprüche,20,14#14. «Schlecht, schlecht!» sagt der Käufer; wenn er aber weggeht, dann lacht er sich ins Fäustchen. -
17038#Sprüche,20,15#15. Mögen auch Gold und Korallen-1- in Fülle vorhanden sein: das kostbarste Gerät-2- sind doch einsichtsvolle Lippen. - -1) o: Perlen.   2) o: Geschmeide.
17039#Sprüche,20,16#16. Nimm ihm seinen Rock, denn er hat für einen andern gebürgt; um fremder Leute willen pfände ihn aus.-1- - -1) wer törichter Weise für einen Fremden Bürgschaft leistet, mag es büßen; vgl. Spr. 27,13.
17040#Sprüche,20,17#17. Süß schmeckt dem Menschen das durch Betrug erworbene Brot, hinterdrein aber hat er den Mund voll Kies-1-. - -1) o: Kiesel.
17041#Sprüche,20,18#18. Pläne kommen durch Beratschlagung zustande; darum führe Krieg (nur) mit kluger Überlegung. -
17042#Sprüche,20,19#19. Geheimnisse verrät, wer als Verleumder umhergeht; darum laß dich nicht ein mit einem, der seine Lippen aufsperrt. -
17043#Sprüche,20,20#20. Wer seinem Vater und seiner Mutter flucht, dessen Leuchte wird zur Zeit tiefster Finsternis erlöschen. -
17044#Sprüche,20,21#21. Ein Besitz, den man mit Überstürzung gleich im Anfang erlangt hat, wird schließlich ungesegnet sein. -
17045#Sprüche,20,22#22. Sage nicht: «Ich will das Böse vergelten!» Harre auf den HErrn, so wird er dir helfen. -
17046#Sprüche,20,23#23. Zweierlei Gewichtsteine sind dem HErrn ein Greuel, und falsche Wage ist ein übel Ding-1-. - -1) = verwerflich.
17047#Sprüche,20,24#24. Vom HErrn hangen die Schritte eines jeden ab; der Mensch aber - was versteht der von seinem Wege? -
17048#Sprüche,20,25#25. Ein Fallstrick-1- ist es für den Menschen, unbesonnen auszusprechen: «Geweiht!» und erst nach dem Geloben zu überlegen. - -1) = gefährlich.
17049#Sprüche,20,26#26. Ein weiser König macht die Frevler ausfindig und läßt den Dreschwagen-1- über sie hingehen. - -1) = das Rad.
17050#Sprüche,20,27#27. Eine vom HErrn verliehene Leuchte ist der Geist des Menschen: er durchforscht alle Kammern des Leibes-1-. - -1) = das gesamte Innere des Menschen.
17051#Sprüche,20,28#28. Liebe und Treue beschirmen den König, und durch Liebe stützt er seinen Thron. -
17052#Sprüche,20,29#29. Der Jünglinge Ruhm ist ihre Kraft, und der Greise Schmuck ist das graue Haar. -
17053#Sprüche,20,30#30. Blutige Striemen scheuern das Böse weg, und Schläge säubern die Kammern des Leibes-a-. -a) vgl. V. 27.
17054#Sprüche,21,1#1. Gleich Wasserbächen ist das Herz des Königs in der Hand des HErrn: wohin immer er will, leitet er es. -
17055#Sprüche,21,2#2. Alle seine Wege mag ein Mensch für recht halten, aber der HErr wägt-1- die Herzen-a-. - -1) = prüft.   a) Spr. 16,2.
17056#Sprüche,21,3#3. Recht und Gerechtigkeit üben ist dem HErrn wohlgefälliger als Schlachtopfer. -
17057#Sprüche,21,4#4. Stolze Augen und ein aufgeblasenes Herz: - das neue Leben der Gottlosen ist doch wieder Sünde (?). -
17058#Sprüche,21,5#5. Die Bestrebungen des Fleißigen bringen nur Gewinn; wer sich aber überstürzt, hat nur Schaden davon. -
17059#Sprüche,21,6#6. Erwerb von Schätzen durch lügnerische Zunge ist wie ein verwehender Hauch, Schlingen des Todes. -
17060#Sprüche,21,7#7. Die Gottlosen rafft ihre Gewalttätigkeit hinweg, weil sie sich weigern zu tun, was recht ist. -
17061#Sprüche,21,8#8. Vielgewunden ist der Weg eines schuldbeladenen Menschen; wer aber redlich ist, dessen Tun ist gerade. -
17062#Sprüche,21,9#9. Besser ist es, auf dem Dach in einem Winkel zu wohnen, als mit einem zänkischen Weibe in gemeinsamem Haus. -
17063#Sprüche,21,10#10. Der Sinn des Gottlosen trachtet nach Bösem; sein Nächster findet kein Erbarmen in seinen Augen. -
17064#Sprüche,21,11#11. Durch Bestrafung des Spötters wird der Unverständige gewitzigt; und wenn man den Weisen belehrt, so nimmt er Einsicht an. -
17065#Sprüche,21,12#12. Es ist ein Gerechter da, der auf das Haus des Gottlosen achtet und die Gottlosen ins Verderben stürzt. -
17066#Sprüche,21,13#13. Wer sein Ohr vor dem Hilferuf des Armen verstopft, der wird ebenfalls, wenn er selber ruft, kein Gehör finden. -
17067#Sprüche,21,14#14. Eine Gabe im Geheimen beschwichtigt den Zorn und ein Geschenk im Busen den heftigsten Grimm. -
17068#Sprüche,21,15#15. Für die Gerechten ist es eine Freude, wenn Recht geschafft wird, aber für die Übeltäter ein Entsetzen. -
17069#Sprüche,21,16#16. Ein Mensch, der vom Wege der Einsicht abirrt, wird (bald) in der Versammlung der Schatten ruhen. -
17070#Sprüche,21,17#17. Wer Lustbarkeiten liebt, wird Mangel leiden; wer Wein und Salböl liebt-1-, wird nicht reich. - -1) = in Menge verbraucht.
17071#Sprüche,21,18#18. Der Gottlose ist ein Lösegeld für den Gerechten, und der Betrüger tritt an die Stelle (des Unglücks) der Redlichen-a-. - -a) vgl. Spr. 11,8.
17072#Sprüche,21,19#19. Besser ist es, (einsam) in einem wüsten Lande zu wohnen als bei einem zänkischen und grämlichen Weibe. -
17073#Sprüche,21,20#20. Kostbare Schätze sind in der Wohnung des Weisen, aber ein törichter Mensch vergeudet sie. -
17074#Sprüche,21,21#21. Wer sich der Gerechtigkeit und Güte befleißigt, erlangt Leben, Heil und Ehre. -
17075#Sprüche,21,22#22. Ein Weiser ersteigt die feste Stadt von Kriegshelden und bringt das Bollwerk, auf das sie sich verließ, zu Fall. -
17076#Sprüche,21,23#23. Wer seinen Mund und seine Zunge hütet, behütet sein Leben vor Fährlichkeiten. -
17077#Sprüche,21,24#24. Ein aufgeblasener und frecher Mensch - Spötter ist sein Name - handelt in vermessenem Übermut. -
17078#Sprüche,21,25#25. Dem Faulen bringt sein Gelüsten den Tod, weil seine Hände sich vor der Arbeit scheuen. -
17079#Sprüche,21,26#26. Unaufhörlich wird gebettelt und gebettelt-1-; dennoch gibt der Gerechte, ohne zu geizen. - -1) aL: Immerfort hat der Gottlose zu wünschen.
17080#Sprüche,21,27#27. Das Opfer der Gottlosen ist (dem HErrn) ein Greuel, zumal wenn sie es um einer Schandtat willen darbringen. -
17081#Sprüche,21,28#28. Ein lügenhafter Zeuge geht zugrunde, aber ein Mann, der Ohrenzeuge gewesen, mag allezeit reden. -
17082#Sprüche,21,29#29. Ein gottloser Mensch trägt ein freches Angesicht zur Schau, ein Rechtschaffener aber gibt seinem Wege eine feste Richtung. -
17083#Sprüche,21,30#30. Es gibt weder Weisheit noch Einsicht noch einen klugen Anschlag gegenüber dem HErrn. -
17084#Sprüche,21,31#31. Das Roß wird für den Tag der Schlacht gerüstet, aber der Sieg steht bei dem HErrn.
17085#Sprüche,22,1#1. Ein guter Name ist wertvoller als großer Reichtum, Beliebtheit-1- besser als Silber und Gold. - -1) o: ein liebenswürdiges Benehmen.
17086#Sprüche,22,2#2. Reiche und Arme sind aufeinander angewiesen: der HErr hat sie alle beide geschaffen. -
17087#Sprüche,22,3#3. Der Kluge sieht das Unglück voraus und verbirgt sich; die Einfältigen aber gehen weiter und erleiden Schaden. -
17088#Sprüche,22,4#4. Der Lohn der Demut (und) der Gottesfurcht ist Reichtum, Ehre und Leben. -
17089#Sprüche,22,5#5. Fußangeln und Schlingen liegen auf dem Wege des Falschen; wer sein Leben bewahren will, hält sich fern von ihnen. -
17090#Sprüche,22,6#6. Erziehe dein Kind angemessen für seinen Lebensweg; dann wird es auch im Alter nicht davon abweichen. -
17091#Sprüche,22,7#7. Der Reiche ist ein Herr der Armen, und wer borgt, ist ein Knecht des Gläubigers. -
17092#Sprüche,22,8#8. Wer Unrecht sät, wird Unheil ernten, und die Zuchtrute seines Grimmes wird ihn selbst treffen-1-. - -1) o: bricht entzwei.
17093#Sprüche,22,9#9. Der Mildherzige wird gesegnet; denn er gibt dem Armen von seinem Brot ab. -
17094#Sprüche,22,10#10. Treibe den Spötter weg, so geht der Streit mit hinaus, und das Zanken und Schmähen hat ein Ende. -
17095#Sprüche,22,11#11. Wer reines Herzens ist, den liebt der HErr, und wessen Lippen herzgewinnend reden, dessen Freund ist der König. -
17096#Sprüche,22,12#12. Die Augen des HErrn bewahren, was sie wahrgenommen, und er bringt die Worte des Treulosen zu Fall. -
17097#Sprüche,22,13#13. Der Faule sagt: «Ein Löwe ist draußen; ich könnte mitten auf der Straße ums Leben kommen!» -
17098#Sprüche,22,14#14. Eine tiefe Grube ist der Mund der fremden Weiber-1-; wer dem HErrn verhaßt ist, fällt hinein. - -1) = der Ehebrecherinnen.
17099#Sprüche,22,15#15. Steckt Torheit tief im Herzen eines Kindes, so wird die Zuchtrute sie ihm austreiben. -
17100#Sprüche,22,16#16. Wer einen Armen bedrückt, verhilft ihm zur Bereicherung; wer einen Reichen beschenkt, tut's nur zu dessen Verarmung.
17101#Sprüche,22,17#17. LEIHE mir dein Ohr und vernimm die Worte von Weisen und richte deine Aufmerksamkeit auf mein Wissen!
17102#Sprüche,22,18#18. Denn schön ist's, wenn du sie in deinem Inneren festhältst: möchten sie allesamt auf deinen Lippen verbleiben-1-! -1) o: immerdar bereitstehen.
17103#Sprüche,22,19#19. Damit dein Vertrauen auf dem HErrn ruhe, habe ich dich heute unterwiesen, ja dich.
17104#Sprüche,22,20#20. Wahrlich ich habe dir Kernsprüche aufgeschrieben mit Ratschlägen und Lehren,
17105#Sprüche,22,21#21. um dir kundzutun die Richtschnur von Wahrheitsworten, damit du denen, die dich fragen, richtige Antworten geben kannst.
17106#Sprüche,22,22#22. BRINGE den Geringen nicht um das Seine, weil er gering ist, und zertritt den Armen nicht im Tor-1-; -1) = vor Gericht.
17107#Sprüche,22,23#23. denn der HErr wird ihre Sache führen und denen, die sie berauben, das Leben rauben.
17108#Sprüche,22,24#24. Befreunde dich nicht mit einem Zornmütigen und habe keinen Umgang mit einem Hitzkopf,
17109#Sprüche,22,25#25. damit du dich nicht an seine Pfade gewöhnst und dir einen Fallstrick für deine Seele-1- zulegst. -1) o: dein Leben.
17110#Sprüche,22,26#26. Gehöre nicht zu denen, die Handschlag geben, zu denen, die für (fremde) Schulden Bürgschaft leisten;
17111#Sprüche,22,27#27. denn wenn du nicht imstande bist, zu zahlen: warum soll man dir das Bett unter dem Leibe wegnehmen?
17112#Sprüche,22,28#28. Verrücke nicht die uralten Grenzsteine, die deine Väter gesetzt haben. -
17113#Sprüche,22,29#29. Siehst du einen Mann, der in seinem Geschäft-1- tüchtig ist, so wisse: bei Königen kann er in Dienst treten; er braucht nicht niedrigen Leuten seine Dienste zu widmen. -1) o: Fach.
17114#Sprüche,23,1#1. Wenn du mit einem Herrscher-1- zu Tische sitzst, so beachte wohl, wen du vor dir hast, -1) o: Großen.
17115#Sprüche,23,2#2. und setze dir ein Messer an die Kehle, wenn du starke Eßlust hast!
17116#Sprüche,23,3#3. Laß dich nicht nach seinen Leckerbissen gelüsten, denn sie sind eine trügliche Speise.
17117#Sprüche,23,4#4. Mühe dich nicht, dir Reichtum zu erwerben: dazu biete deine Klugheit nicht auf!
17118#Sprüche,23,5#5. Kaum hast du deine Blicke auf ihn gerichtet, so ist er schon verschwunden; denn sicherlich verschafft er sich Flügel wie ein Adler, der gen Himmel fliegt.
17119#Sprüche,23,6#6. Speise nicht bei einem Mißgünstigen und laß dich nicht nach seinen Leckerbissen gelüsten!
17120#Sprüche,23,7#7. denn wie einer, der alles bei sich berechnet, so gibt er sich: «Iß und trink!» sagt er zu dir, ohne es dir jedoch im Herzen zu gönnen.
17121#Sprüche,23,8#8. So mußt du denn den Bissen, den du genossen hast, wieder ausspeien, und deine freundlichen Worte-1- hast du verschwendet. -1) = Dankesworte.
17122#Sprüche,23,9#9. Rede nicht vor den Ohren eines Toren, denn er hat für deine verständigen Worte nur Verachtung. -
17123#Sprüche,23,10#10. Verrücke die Grenzsteine der Witwe nicht und dringe nicht in den Ackerbesitz der Verwaisten ein!
17124#Sprüche,23,11#11. denn ihr Rechtsbeistand ist stark: der wird ihre Sache gegen dich führen.
17125#Sprüche,23,12#12. Bringe dein Herz der Unterweisung entgegen und deine Ohren einsichtsvollen Reden.
17126#Sprüche,23,13#13. Erspare deinem Kinde die Züchtigung nicht! denn schlägst du es mit der Rute, wird es nicht zu sterben brauchen.
17127#Sprüche,23,14#14. Du wirst es mit der Rute schlagen und dadurch sein Leben vor dem Totenreich bewahren.
17128#Sprüche,23,15#15. Mein Sohn, wenn dein Herz weise wird, so wird das auch für mich eine herzliche Freude sein;
17129#Sprüche,23,16#16. und mein Innerstes wird frohlocken, wenn deine Lippen reden, was recht ist.
17130#Sprüche,23,17#17. Dein Herz ereifere sich nicht bezüglich der Sünder, wohl aber bezüglich der Furcht des HErrn allezeit:
17131#Sprüche,23,18#18. denn es gibt (für dich) sicherlich noch eine Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht zuschanden werden.
17132#Sprüche,23,19#19. Höre du zu, mein Sohn, damit du weise wirst, und laß dein Herz geradeaus den rechten Weg gehen!
17133#Sprüche,23,20#20. Gehöre nicht zu den Trunkenbolden, noch zu denen, die im Fleischgenuß schwelgen!
17134#Sprüche,23,21#21. denn Säufer und Schlemmer verarmen, und Schläfrigkeit gibt Lumpen zur Kleidung.
17135#Sprüche,23,22#22. Gehorche deinem Vater, der dir das Leben gegeben hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden ist!
17136#Sprüche,23,23#23. Kaufe dir Wahrheit und verkaufe sie nicht wieder, Weisheit und Zucht und Einsicht.
17137#Sprüche,23,24#24. Laut frohlockt der Vater eines frommen (Sohnes); und die ein verständiges Kind geboren hat, darf sich seiner freuen.
17138#Sprüche,23,25#25. Mögen dein Vater und deine Mutter solche Freude haben und sie, die dir das Leben gegeben haben, (über dich) frohlocken!
17139#Sprüche,23,26#26. Gib mir, mein Sohn, dein Herz und laß deinen Augen meine Wege wohlgefallen!
17140#Sprüche,23,27#27. Denn eine tiefe Grube ist die Lustdirne und ein enger Brunnen die Buhlerin-1-. -1) o: eine Ehebrecherin.
17141#Sprüche,23,28#28. Überdies liegt sie auf der Lauer wie ein Räuber und vermehrt die (Zahl der) Treulosen unter den Menschen.
17142#Sprüche,23,29#29. Bei wem findet sich Ach? bei wem Wehe? bei wem Händel? bei wem Klagen? bei wem Wunden ohne Ursache? beim wem trübe Augen?
17143#Sprüche,23,30#30. Bei denen, die noch spät beim Wein sitzen, die da einkehren, um den Mischtrank zu prüfen-1-. -1) = auszukosten.
17144#Sprüche,23,31#31. Sieh den Wein nicht an, wie er rötlich schimmert, wie hell er im Becher funkelt und so sanft hinuntergleitet!
17145#Sprüche,23,32#32. Aber hinterher beißt er wie eine Schlange und spritzt Gift wie eine Otter.
17146#Sprüche,23,33#33. Deine Augen werden seltsame Dinge sehen, und dein Herz wird verkehrtes Zeug reden-1-; -1) o: denken.
17147#Sprüche,23,34#34. und du wirst sein wie einer, der tief unten im Meer liegt, und wie einer, der oben im Mastkorb liegt-1-. -1) aL: und wie ein Schiffer in heftigem Sturm.
17148#Sprüche,23,35#35. «Man hat mich geschlagen, aber es hat mir nicht weh getan; man hat mich geprügelt, aber ich habe nichts davon gefühlt. Wann werde ich aufwachen? Dann will ich es wieder so machen, will ihn-1- aufs neue aufsuchen.» -1) d.h. den Wein.
17149#Sprüche,24,1#1. Sei nicht neidisch auf böse Menschen und laß dich nicht gelüsten, ihr Genosse zu sein!
17150#Sprüche,24,2#2. denn ihr Herz sinnt auf Gewalttat, und ihre Lippen reden Unheil.
17151#Sprüche,24,3#3. Durch Weisheit wird ein Haus gebaut und durch Einsicht fest gegründet;
17152#Sprüche,24,4#4. und durch Klugheit füllen sich die Kammern-1- mit allerlei kostbarem und herrlichem Besitz. -1) o: Zimmer.
17153#Sprüche,24,5#5. Ein weiser Mann ist einem starken überlegen und ein einsichtiger einem kraftvollen;
17154#Sprüche,24,6#6. denn mit klugen Maßnahmen wirst du den Krieg glücklich führen, und der Sieg ist da, wo Ratgeber in großer Zahl vorhanden sind.
17155#Sprüche,24,7#7. Unerschwinglich-1- ist für den Toren die Weisheit; darum tut er am Tor-2- den Mund nicht auf. -1) o: unerreichbar.   2) = bei Beratungen.
17156#Sprüche,24,8#8. Wer darauf ausgeht, Böses zu tun, den nennt man einen Bösewicht.
17157#Sprüche,24,9#9. Die Sünde ist ein Vorhaben des Unverstandes, und der Spötter ist ein Greuel für die Menschen.
17158#Sprüche,24,10#10. Hast du dich in der Zeit (des Glücks) schlaff gezeigt, so ist deine Kraft auch in der Zeit der Not schwach.
17159#Sprüche,24,11#11. Rette die, welche (unschuldig) zum Tode geschleppt werden, und die zur Hinrichtung Wankenden - o befreie sie doch!
17160#Sprüche,24,12#12. Wolltest du sagen: «Wir haben ja nichts davon gewußt»: - wird nicht er, der die Herzen wägt-1-, es durchschauen und er, der deine Seele beobachtet, es wissen? Ja, er wird jedem nach seinem Tun vergelten. -1) = prüft.
17161#Sprüche,24,13#13. Iß Honig, mein Sohn, denn er ist gesund, und Honigseim schmeckt deinem Gaumen süß.
17162#Sprüche,24,14#14. Ebenso heilsam erachte die Weisheit für deine Seele! hast du sie erlangt, so ist eine Zukunft (für dich) vorhanden, und deine Hoffnung wird nicht zuschanden werden.
17163#Sprüche,24,15#15. Belaure nicht, du Gottloser, die Wohnung des Gerechten und verstöre seine Lagerstätte nicht!
17164#Sprüche,24,16#16. denn siebenmal fällt der Gerechte und steht wieder auf, die Gottlosen aber stürzen nieder im Unglück.
17165#Sprüche,24,17#17. Wenn dein Feind zu Fall kommt, so freue dich nicht, und wenn er strauchelt, so frohlocke dein Herz nicht,
17166#Sprüche,24,18#18. damit der HErr es nicht sieht und Mißfallen empfindet und seinen Zorn von ihm weg (gegen dich) wendet.
17167#Sprüche,24,19#19. Erhitze dich nicht über die Übeltäter, ereifere dich nicht über die Gottlosen!
17168#Sprüche,24,20#20. denn für den Bösen gibt es keine Zukunft, und die Leuchte der Gottlosen erlischt.
17169#Sprüche,24,21#21. Mein Sohn, fürchte den HErrn und den König und laß dich nicht mit Mißvergnügten ein!
17170#Sprüche,24,22#22. denn plötzlich bricht das Verderben über sie herein, und der Untergang der Mißvergnügten kommt unvermutet.
17171#Sprüche,24,23#23. AUCH die folgenden Sprüche stammen von Weisen: In einer Rechtssache die Person ansehen, ist ein übel Ding.
17172#Sprüche,24,24#24. Wer zu dem Schuldigen sagt: «Du bist im Recht», den verwünschen die Völker, verfluchen die Völkerschaften;
17173#Sprüche,24,25#25. aber denen, die gerecht entscheiden, ergeht es gut, und reicher Segen wird ihnen zuteil.
17174#Sprüche,24,26#26. Wie ein Kuß auf die Lippen ist eine treffende Antwort.
17175#Sprüche,24,27#27. Besorge (zunächst) deine Obliegenheiten draußen und verrichte deine Arbeit auf dem Felde; darnach magst du dir einen (eigenen) Hausstand gründen.
17176#Sprüche,24,28#28. Tritt nicht als falscher Zeuge-1- gegen einen andern auf und richte keine Täuschung mit deinen Lippen an. -1) o: Ankläger.
17177#Sprüche,24,29#29. Sage nicht: «Wie er mir getan hat, so will ich ihm wieder tun: ich will dem Manne nach seinem Tun vergelten.»
17178#Sprüche,24,30#30. Am Acker eines faulen Mannes kam ich vorüber und am Weinberg eines unverständigen Menschen;
17179#Sprüche,24,31#31. und siehe da: er war ganz mit Disteln überwachsen, seine Oberfläche mit Unkraut bedeckt und seine Steinmauer eingestürzt.
17180#Sprüche,24,32#32. Als ich das sah, nahm ich es mir zu Herzen, ich beachtete es und ließ es mir zur Lehre dienen:
17181#Sprüche,24,33#33. «Noch ein wenig Schlaf, noch ein wenig Schlummer, noch ein wenig die Hände falten, um auszuruhen!»
17182#Sprüche,24,34#34. So kommt denn die Armut im Eilschritt über dich und der Mangel über dich wie ein gewappneter Mann-a-. -a) vgl. Spr. 6,9-11.
17183#Sprüche,25,1#1. AUCH dies sind Sprüche von Salomo, welche die Männer Hiskia's, des Königs von Juda, gesammelt haben.
17184#Sprüche,25,2#2. Gottes Ehre ist es, eine Sache zu verbergen, aber der Könige Ehre ist es, eine Sache ans Licht zu bringen. -
17185#Sprüche,25,3#3. Wie des Himmels Höhe und der Erde Tiefe, so ist auch das Herz der Könige unerforschlich. -
17186#Sprüche,25,4#4. Nur wenn die Schlacken vom Silber geschieden werden, so kommt dem Goldschmied ein Gerät zustande.
17187#Sprüche,25,5#5. Nur wenn die Gottlosen aus der Nähe des Königs entfernt werden, so wird sein Thron durch Gerechtigkeit feststehen. -
17188#Sprüche,25,6#6. Brüste dich nicht vor dem König und stelle dich nicht an den Platz der Großen!
17189#Sprüche,25,7#7. denn besser ist's, daß man zu dir sagt: «Rücke herauf, hierher», als daß man dich vor einem Vornehmen herunterrücken läßt. - 8. Was du mit deinen Augen gesehen hast,
17190#Sprüche,25,8#mache nicht voreilig zum Gegenstand einer Anklage; denn was willst du hinterher anfangen, wenn dein Nächster dich schmählich widerlegt? -
17191#Sprüche,25,9#9. Bringe deinen Rechtshandel mit deinem Gegner zum Austrag, aber verrate dabei kein fremdes Geheimnis,
17192#Sprüche,25,10#10. damit, wer es hört, dich nicht schmäht und dein übler Ruf nicht wieder schwindet. -
17193#Sprüche,25,11#11. Wie goldene Äpfel in silbernen Prunkschalen, so ist ein Wort, gesprochen zu rechter Zeit. -
17194#Sprüche,25,12#12. Ein goldener Ring und ein Geschmeide von feinem Gold: - so ist ein weiser Tadler-1- für ein aufmerksames Ohr. - -1) o: Mahner.
17195#Sprüche,25,13#13. Wie Kühlung durch Schnee an einem Erntetage, so ist ein treuer Bote für seinen Auftraggeber: er erquickt das Herz seines Herrn. -
17196#Sprüche,25,14#14. Wie Gewölk und Wind und doch kein Regen: so ist ein Mann, der mit Geschenken prahlt, die er nie gibt. -
17197#Sprüche,25,15#15. Durch leidenschaftslose Ruhe wird der Fürst-1- gewonnen, und eine sanfte Zunge zerbricht Knochen-2-. - -1) aL: der Richter; o: ein Zorniger.   2) d.h. Steter Tropfen höhlt den Stein.
17198#Sprüche,25,16#16. Hast du Honig gefunden, so genieße davon nur ein genügend Teil, damit du nicht übersatt wirst und ihn wieder ausspeien mußt. -
17199#Sprüche,25,17#17. Setze deinen Fuß nur selten in das Haus deines Nächsten, damit er deiner nicht überdrüssig wird und dich dann haßt. -
17200#Sprüche,25,18#18. Streithammer, Schwert und spitzer Pfeil: - so ist ein Mann, der gegen einen andern als falscher Zeuge aussagt. -
17201#Sprüche,25,19#19. Ein brüchiger Zahn und ein wankender Fuß: - so ist ein treuloser Mensch in der Zeit der Not. -
17202#Sprüche,25,20#20. Wie einer, der Essig auf eine Wunde gießt, so (verkehrt) ist jemand, der einem bekümmerten Herzen Lieder vorsingt. -
17203#Sprüche,25,21#21. Wenn deinen Feind hungert, so speise ihn mit Brot, und wenn ihn dürstet, so gib ihm Wasser zu trinken;
17204#Sprüche,25,22#22. denn damit häufst du glühende Kohlen auf sein Haupt, und der HErr wird dir's vergelten. -
17205#Sprüche,25,23#23. Nordwind bringt Regen herbei, und Ohrenbläserei verursacht verdrießliche Gesichter. -
17206#Sprüche,25,24#24. Besser ist es, auf dem Dach in einem Winkel zu wohnen, als mit einem zänkischen Weibe in gemeinsamem Hause-a-. - -a) vgl. Spr. 21,9.
17207#Sprüche,25,25#25. Kühles Wasser für eine lechzende Seele: so ist eine gute Nachricht aus fernem Lande. -
17208#Sprüche,25,26#26. Eine getrübte Quelle und ein verschütteter Brunnen: - so ist ein Gerechter, der vor dem Gottlosen wankt. -
17209#Sprüche,25,27#27. Zu viel Honig essen ist nicht heilsam, darum sei sparsam mit ehrenden Worten-1-. - -1) aÜs: aber Streben nach Ehre ist keine Ehre. -
17210#Sprüche,25,28#28. Wie eine Stadt, deren Mauern niedergerissen sind, so ist ein Mann, dessen Geiste Selbstbeherrschung mangelt.
17211#Sprüche,26,1#1. So wenig Schnee zum Sommer und so wenig Regen zur Erntezeit paßt, so ungehörig ist Ehre für den Toren. -
17212#Sprüche,26,2#2. Wie ein Sperling, der davonflattert, und wie eine Schwalbe, die wegfliegt, so ist ein unverdienter Fluch: er trifft nicht ein.
17213#Sprüche,26,3#3. Die Peitsche für das Pferd, der Zaum für den Esel und der Stock für den Rücken der Toren. -
17214#Sprüche,26,4#4. Antworte dem Toren nicht im Anschluß an seine Narrheit, damit du selbst ihm nicht gleich wirst;
17215#Sprüche,26,5#5. antworte dem Toren im Anschluß an seine Narrheit, damit er sich nicht selbst weise dünkt. -
17216#Sprüche,26,6#6. Die Füße haut sich ab und Unheil bekommt zu schlucken, wer Aufträge durch einen Toren ausrichten läßt. -
17217#Sprüche,26,7#7. Schlaff-1- hangen die Beine an einem Lahmen herab; ebenso ist ein Weisheitsspruch im Munde der Toren. - -1) = unbrauchbar.
17218#Sprüche,26,8#8. Wie wenn man einen Stein an einer Schleuder festbindet, so (sinnlos) ist es, wenn man einem Toren Ehre erweist. -
17219#Sprüche,26,9#9. Ein Dornzweig, der einem Trunkenen in die Hand gerät: - so ist ein Weisheitsspruch im Munde von Toren.
17220#Sprüche,26,10#10. Wie ein Schütze, der alle Vorübergehenden verwundet: so ist, wer Toren oder Trunkene dingt. -
17221#Sprüche,26,11#11. Wie ein Hund, der zu seinem Gespei zurückkehrt, so ist ein Tor, der seinen Unverstand wiederholt. -
17222#Sprüche,26,12#12. Siehst du einen Mann, der sich selbst für weise hält: - da ist für einen Toren mehr Hoffnung vorhanden als für ihn. -
17223#Sprüche,26,13#13. Der Faule sagt: «Ein Leu ist auf dem Wege, ein Löwe innerhalb der Straßen»-a-. - -a) vgl. Spr. 22,13.
17224#Sprüche,26,14#14. Die Tür dreht sich in ihrer Angel und der Faule in seinem Bett. -
17225#Sprüche,26,15#15. Hat der Faule seine Hand in die Eßschüssel gesteckt, so ist es ihm beschwerlich, sie zu seinem Munde zurückzubringen-a-. - -a) vgl. Spr. 19,24.
17226#Sprüche,26,16#16. Ein Fauler kommt sich selbst weiser vor als sieben (Weise), die verständig zu antworten verstehen. -
17227#Sprüche,26,17#17. Wie einer, der einen vorüberlaufenden Hund bei den Ohren packt, so ist, wer sich in einen Streit einmischt, der ihn nichts angeht. -
17228#Sprüche,26,18#18. Wie einer, der sich wahnsinnig stellt und dabei Brandpfeile und todbringende Geschosse schleudert,
17229#Sprüche,26,19#19. so ist der Mann, der einen andern betrogen hat und dann sagt: «Ich habe ja nur gescherzt.» -
17230#Sprüche,26,20#20. Wo das Holz fehlt, erlischt das Feuer, und wo kein Ohrenbläser ist, da hört der Streit auf. -
17231#Sprüche,26,21#21. Kohlen schüren die Glut und Holz das Feuer, und ein zanksüchtiger Mensch schürt den Streit. -
17232#Sprüche,26,22#22. Die Worte des Ohrenbläsers sind wie Leckerbissen, die in das Innerste des Leibes hinabdringen. -
17233#Sprüche,26,23#23. Blanke Glasur, mit der ein irdenes Gefäß überzogen ist: - so sind liebeglühende Lippen und ein boshaftes Herz. -
17234#Sprüche,26,24#24. Mit seinen Lippen verstellt sich der Hassende, aber in seinem Innern hegt er Trug;
17235#Sprüche,26,25#25. wenn er freundliche Worte redet, so traue ihm nicht! denn sieben Greuel hegt er in seinem Herzen. -
17236#Sprüche,26,26#26. Mag Haß sich auch hinter Verstellung verbergen, so wird seine Bosheit doch in der Gerichtsversammlung offenbar werden. -
17237#Sprüche,26,27#27. Wer (anderen) eine Grube gräbt, fällt (selbst) hinein; und wer einen Stein (auf andere) wälzt, auf den rollt er zurück. -
17238#Sprüche,26,28#28. Eine Lügenzunge haßt die von ihr Vernichteten, und ein glatter-1- Mund bringt zu Fall-2-. -1) = schmeichlerischer.   2) o: richtet Verderben an.
17239#Sprüche,27,1#1. Rühme dich nicht des morgenden Tages, denn du weißt nicht, was ein Tag gebiert-1-. - -1) o: bringen mag.
17240#Sprüche,27,2#2. Ein anderer rühme dich, aber nicht dein eigener Mund; ein Fremder, aber nicht deine eigenen Lippen. -
17241#Sprüche,27,3#3. Schwer mag ein Stein sein und der Sand eine Last, aber Verdruß über einen Toren ist schwerer als beide. -
17242#Sprüche,27,4#4. Die Wut mag grimmig sein und der Zorn überwallen, aber wer kann der Eifersucht Widerstand leisten? -
17243#Sprüche,27,5#5. Besser ist ein offen ausgesprochener Tadel als eine Liebe, welche verschleiert. -
17244#Sprüche,27,6#6. Treuer gemeint sind die von Freundes Hand versetzten Schläge als die überreichlichen Küsse des Hassenden. -
17245#Sprüche,27,7#7. Wessen Hunger gestillt ist, der tritt Honigseim mit Füßen; aber einem Hungrigen schmeckt alles Bittere süß. -
17246#Sprüche,27,8#8. Wie ein Vogel, der aus seinem Neste verscheucht ist, so ein Mann, der fern von seiner Heimat schweift. -
17247#Sprüche,27,9#9. Salböl und Räucherwerk erfreuen das Herz, aber von Leiden wird die Seele zerrissen. -
17248#Sprüche,27,10#10. Deinen Freund und deines Vaters Freund verlaß nicht und begib dich nicht in das Haus deines Bruders am Tage deines Unglücks; besser ist ein Nachbar in der Nähe als ein Bruder in der Ferne, (wenn du in Not bist). -
17249#Sprüche,27,11#11. Sei weise, mein Sohn, und erfreue dadurch mein Herz, damit ich mich gegen den, der mich schmäht, verantworten kann. -
17250#Sprüche,27,12#12. Der Kluge sieht die Gefahr und birgt sich; die Einfältigen aber gehen weiter und erleiden Schaden-a-. - -a) vgl. Spr. 22,3.
17251#Sprüche,27,13#13. Nimm ihm seinen Rock weg, denn er hat sich für einen andern verbürgt, und um fremder Leute willen pfände ihn aus!-a- - -a) vgl. Spr. 20,16.
17252#Sprüche,27,14#14. Wenn jemand seinen Nächsten am Morgen ganz früh mit lautem Segenswunsch begrüßt, so wird ihm das als (versteckte) Verwünschung ausgelegt. -
17253#Sprüche,27,15#15. Eine bei Regenwetter stets rinnende Dachtraufe und ein zänkisches Weib gleichen sich-a-; -a) Spr. 19,13.
17254#Sprüche,27,16#16. wer dieses zur Ruhe bringt, kann auch den Wind zur Ruhe bringen und mit seiner Hand Öl festhalten. -
17255#Sprüche,27,17#17. Eisen wird durch Eisen geschärft, und ein Mensch schärft das Gesicht-1- des andern. - -1) = Verhalten(?).
17256#Sprüche,27,18#18. Wer einen Feigenbaum pflegt, wird seine  Früchte genießen; und wer seinem Herrn aufmerksam dient, wird geehrt werden-1-. - -1) o: reichen Lohn ernten.
17257#Sprüche,27,19#19. Wie das eine Gesicht neben dem andern, ebenso sind die Herzen der Menschen verschieden-1-. - -1) aL: Wie im Wasser Gesicht dem Gesicht (entspricht), so beim Menschen das Herz des einen dem anderen.
17258#Sprüche,27,20#20. Unterwelt und Abgrund-1- sind unersättlich; ebenso werden auch die Augen des Menschen nicht satt. - -1) = Hölle.
17259#Sprüche,27,21#21. Der Schmelztiegel ist für das Silber und der Ofen für das Gold; ein Mann aber wird beurteilt nach Maßgabe seines Rufes. -
17260#Sprüche,27,22#22. Wenn du auch den Toren im Mörser mitten unter der Grütze mit dem Stößel zerstießest, so würde doch seine Torheit nicht von ihm weichen.
17261#Sprüche,27,23#23. Gib auf das Aussehen deines Kleinviehs wohl acht und richte deine Aufmerksamkeit auf deine Herden;
17262#Sprüche,27,24#24. denn Wohlstand dauert nicht ewig; und vererbt sich etwa eine Krone von Geschlecht auf Geschlecht-1-? -1) aL: kein Reichtum (bleibt) von Geschlecht zu Geschlecht.
17263#Sprüche,27,25#25. Ist das Gras-1- geschwunden und das junge Grün abgeweidet und sind die Kräuter der Berge vernichtet, -1) = Wildwuchs.
17264#Sprüche,27,26#26. so (liefern) die Lämmer dir Kleidung, und die Böcke (dienen dir als) Kaufgeld für einen Acker;
17265#Sprüche,27,27#27. und Ziegenmilch ist reichlich da zu deiner Nahrung, zur Ernährung deiner Familie, und Lebensunterhalt für deine Mägde.
17266#Sprüche,28,1#1. Die Gottlosen fliehen, ohne daß jemand sie verfolgt, die Gerechten aber sind unerschrocken wie ein junger Löwe. -
17267#Sprüche,28,2#2. Durch die Sündhaftigkeit eines Landes tritt häufiger Fürstenwechsel ein; aber durch einen einsichtigen, erfahrenen Mann gewinnt der Rechtsstand lange Dauer. -
17268#Sprüche,28,3#3. Ein Mann, der an der Spitze steht und die Geringen bedrückt, ist wie ein Regen, der (das Erdreich) wegschwemmt, ohne Brot-1- zu bringen. - -1) = Brotkorn, Getreide.
17269#Sprüche,28,4#4. Menschen, die das Gesetz (Gottes) verlassen, rühmen den Gottlosen; die aber das Gesetz beobachten, sind entrüstet über ihn. -
17270#Sprüche,28,5#5. Böse Menschen verstehen sich nicht auf das, was recht ist; die aber den HErrn suchen, verstehen es in jeder Hinsicht. -
17271#Sprüche,28,6#6. Besser ist ein Armer, der in seiner Unschuld wandelt, als ein Mensch, der auf krummen Wegen geht und dabei reich ist. -
17272#Sprüche,28,7#7. Wer am Gesetz (Gottes) festhält, ist ein verständiger Sohn; wer sich aber zu Schlemmern gesellt, macht seinem Vater Schande. -
17273#Sprüche,28,8#8. Wer sein Vermögen durch Zins und Wucher vermehrt, sammelt es für den, der sich der Armen erbarmt. -
17274#Sprüche,28,9#9. Wer sein Ohr abwendet, um das Gesetz (Gottes) nicht zu hören, dessen Gebet sogar ist ein Greuel. -
17275#Sprüche,28,10#10. Wer Rechtschaffene irreführt auf bösen Weg, wird in die eigene Grube fallen; die Unsträflichen aber werden Segen erlangen. -
17276#Sprüche,28,11#11. Ein reicher Mann hält sich selbst für weise, aber ein Armer, der einsichtig ist, forscht ihn aus-1-. - -1) = durchschaut ihn.
17277#Sprüche,28,12#12. Wenn die Gerechten frohlocken, ist die Herrlichkeit groß; wenn aber die Gottlosen hochkommen, halten sich die Menschen versteckt-a-. - -a) vgl. V. 28.
17278#Sprüche,28,13#13. Wer seine Übertretungen zu verheimlichen sucht, dem wird es nicht gelingen; wer sie aber bekennt und davon abläßt, wird Vergebung erlangen. -
17279#Sprüche,28,14#14. Wohl dem, der beständig in der Furcht (Gottes) bleibt! wer aber sein Herz verhärtet, wird in Unglück geraten. -
17280#Sprüche,28,15#15. Ein brüllender Löwe und ein raubgieriger Bär: - so ist ein gottloser Herrscher für ein armes Volk. -
17281#Sprüche,28,16#16. Ein Fürst, arm an Einsicht, ist oft reich an Erpressungen; aber nur ein den unrechtmäßigen Gewinn hassender Fürst wird es zu langem Leben bringen. -
17282#Sprüche,28,17#17. Ein Mensch, der Blutschuld auf dem Gewissen hat, ist bis zur Grube ein unstäter Flüchtling: niemand helfe ihm auf! -
17283#Sprüche,28,18#18. Wer unsträflich wandelt, wird gerettet werden-1-; wer aber krumme Wege einschlägt, fällt in die Grube. - -1) = unverletzt bleiben.
17284#Sprüche,28,19#19. Wer seinen Acker bestellt, wird reichlich Brot haben; wer aber nichtigen Dingen nachjagt, wird reichlich Armut haben-a-. - -a) vgl. Spr. 12,11.
17285#Sprüche,28,20#20. Ein treuer Mann wird reich gesegnet; wer aber möglichst schnell reich werden will, wird nicht schuldlos-1- bleiben. - -1) o: ungestraft.
17286#Sprüche,28,21#21. Parteiisch sein ist ein übel Ding, aber mancher läßt sich schon durch ein Stück Brot zum Bösen verführen. -
17287#Sprüche,28,22#22. Ein scheelblickender-1- Mensch trachtet gierig nach Reichtum und bedenkt nicht, daß Mangel über ihn kommen wird. - -1) = mißgünstiger.
17288#Sprüche,28,23#23. Wer einen andern zurechtweist, wird schließlich mehr Dank ernten, als wer mit glatter Zunge schmeichelt. -
17289#Sprüche,28,24#24. Wer seinem Vater und seiner Mutter das Ihre nimmt und behauptet, das sei keine Sünde, der ist ein Genosse des Verderbers-1-. - -1) = nicht besser als der schwerste Verbrecher.
17290#Sprüche,28,25#25. Der Habgierige erregt Streit; wer aber auf den HErrn vertraut, wird reichlich gesättigt. -
17291#Sprüche,28,26#26. Wer sich auf seinen Verstand verläßt, der ist ein Tor; wer aber in Weisheit wandelt, der wird (dem Unglück) entrinnen. -
17292#Sprüche,28,27#27. Wer dem Armen gibt, wird keinen Mangel leiden; wer aber seine Augen verhüllt, wird mit Flüchen überhäuft werden. -
17293#Sprüche,28,28#28. Wenn die Gottlosen hochkommen, verbergen sich die Leute; wenn sie aber umkommen, werden die Gerechten mächtig-1-. -1) o: mehren sich die Gerechten.
17294#Sprüche,29,1#1. Ein Mensch, der allen Warnungen gegenüber halsstarrig bleibt, wird plötzlich unheilbar-1- zerschmettert werden. - -1) o: rettungslos.
17295#Sprüche,29,2#2. Wenn die Gerechten die Oberhand haben, so freut sich das Volk; wenn aber ein Gottloser herrscht, so seufzt das Volk. -
17296#Sprüche,29,3#3. Wenn jemand die Weisheit liebt, macht er seinem Vater Freude; wer aber mit Dirnen umgeht, bringt sein Vermögen durch. -
17297#Sprüche,29,4#4. Ein König verleiht durch Gerechtigkeit dem Lande Bestand; wer aber immer neue Abgaben erpreßt, richtet es zugrunde. -
17298#Sprüche,29,5#5. Ein Mann, der seinem Nächsten schmeichelt, breitet ein Netz vor dessen Füßen aus. -
17299#Sprüche,29,6#6. In der Übertretung-1- eines bösen Menschen liegt ein Fallstrick für ihn; aber der Gerechte wird jubeln und fröhlich sein. - -1) aL: Auf dem Wege; (und im Folgenden «laufen» statt «jubeln»).
17300#Sprüche,29,7#7. Der Gerechte nimmt Kenntnis von der Rechtssache der Geringen, der Gottlose aber versteht sich nicht zu (solcher) Kenntnisnahme. -
17301#Sprüche,29,8#8. Spötter versetzen die Stadt in Aufruhr, Weise aber beschwichtigen die Aufregung. -
17302#Sprüche,29,9#9. Wenn ein weiser Mann einem törichten Menschen Vorstellungen macht, so braust der auf und lacht, aber es tritt keine Ruhe ein. -
17303#Sprüche,29,10#10. Blutgierige Menschen hassen den Unschuldigen, die Rechtschaffenen aber nehmen sich seiner an. -
17304#Sprüche,29,11#11. Der Tor macht seinem ganzen Unmut Luft, der Weise aber hält ihn beschwichtigend zurück. -
17305#Sprüche,29,12#12. Wenn ein Herrscher auf Lügenworte horcht, so werden seine Diener alle gottlos. -
17306#Sprüche,29,13#13. Der Arme und der gewalttätige (Reiche) leben beisammen; der HErr ist's, der ihnen beiden das Augenlicht gibt. -
17307#Sprüche,29,14#14. Ein König, der den Geringen gewissenhaft Recht schafft, dessen Thron wird immerdar feststehen. -
17308#Sprüche,29,15#15. Rute und Zurechtweisung verleihen Weisheit; aber ein sich selbst überlassenes Kind bringt seiner Mutter Schande. -
17309#Sprüche,29,16#16. Wenn die Gottlosen mächtig werden, mehren sich auch die Übertretungen; aber die Gerechten werden ihren Sturz mit Freuden sehen-1-. - -1) o: erleben.
17310#Sprüche,29,17#17. Züchtige deinen Sohn, so wird er dir Behagen verschaffen und deinem Herzen Leckerbissen-1- bereiten. - -1) = beglückende Freude.
17311#Sprüche,29,18#18. Wenn keine prophetische Offenbarung da ist, wird das Volk zügellos; aber wohl ihm , wenn es das Gesetz (Gottes) beobachtet! -
17312#Sprüche,29,19#19. Mit bloßen Worten läßt sich ein Knecht nicht zurechtbringen; denn er versteht sie wohl, richtet sich aber nicht danach. -
17313#Sprüche,29,20#20. Siehst du einen Mann, der mit Worten schnell fertig ist, so ist für einen Toren mehr Hoffnung vorhanden als für ihn. -
17314#Sprüche,29,21#21. Wenn einer seinen Knecht von Jugend auf verwöhnt, so will dieser schließlich Sohn im Hause sein. -
17315#Sprüche,29,22#22. Ein zornmütiger Mensch ruft Streit hervor, und ein Hitzkopf richtet viel Unheil an. -
17316#Sprüche,29,23#23. Hochmut wird einen Menschen erniedrigen; der Demütige dagegen wird Ehre erlangen. -
17317#Sprüche,29,24#24. Wer mit Dieben gemeinsame Sache macht, haßt sein eigenes Leben: er hört die Verfluchung (des Richters) und erstattet doch keine Anzeige-a-. - -a) vgl. 3.Mo. 5,1; Ri. 17,2.
17318#Sprüche,29,25#25. Menschenfurcht legt Fallstricke; wer aber auf den HErrn vertraut, ist wohlgeborgen. -
17319#Sprüche,29,26#26. Viele suchen Hilfe beim Herrscher; aber vom HErrn wird jedem sein Recht zuteil. -
17320#Sprüche,29,27#27. Für die Gerechten ist ein Mensch, der unrecht tut, ein Greuel; und für den Gottlosen ist ein Greuel, wer rechtschaffen wandelt.
17321#Sprüche,30,1#1. (DIES sind) die Sprüche Agurs, des Sohnes Jake's, aus Massa-1-. So lautet der Ausspruch des Mannes: «Ich habe mich abgemüht, o Gott, ich habe mich abgemüht, o Gott, und bin dahingeschwunden-2-; -1) d.h. aus dem ismaelitischen Stamm Massa, 1.Mo. 25,14.   2) = erschöpft.
17322#Sprüche,30,2#2. denn ich bin ein vernunftloses Geschöpf, kein Mensch, und besitze keinen Menschenverstand-a-; -a) vgl. Ps. 73,22.
17323#Sprüche,30,3#3. auch Weisheit habe ich nicht gelernt, daß ich die Erkenntnis des heiligen (Gottes) gewonnen hätte.
17324#Sprüche,30,4#4. Wer ist in den Himmel emporgestiegen und wieder herabgekommen? Wer hat den Wind in seine Fäuste gesammelt? wer die Wasser in ein Gewand-1- gebunden? Wer hat alle Enden der Erde festgestellt? Wie heißt er, und wie heißt sein Sohn? Weißt du es etwa?» -1) o: Tuch.
17325#Sprüche,30,5#5. Jedes Wort Gottes ist lautere Wahrheit; ein Schild ist er denen, die Zuflucht bei ihm suchen.
17326#Sprüche,30,6#6. Füge nichts zu seinen Worten hinzu, damit er dich nicht zur Rechenschaft zieht und du als Lügner dastehst!
17327#Sprüche,30,7#7. Um zweierlei bitte ich dich - versage es mir nicht, ehe ich sterbe -:
17328#Sprüche,30,8#8. Falschheit und Lügenwort halte fern von mir! Armut und Reichtum gib mir nicht! laß mich (aber) den mir zukommenden Teil von Nahrung verzehren,
17329#Sprüche,30,9#9. damit ich nicht aus Übersättigung dich verleugne und sage: «Wer ist der HErr?» aber auch nicht infolge der Armut zum Diebe werde und mich am Namen meines Gottes vergreife-1-. -1) d.h. den Namen Gottes entehre.
17330#Sprüche,30,10#10. Verleumde einen Knecht-1- nicht bei seinem Herrn, damit er dir nicht flucht und du es büßen mußt. -1) = Sklaven.
17331#Sprüche,30,11#11. (Ein Greuel für den HErrn ist) ein Geschlecht, das seinem Vater flucht und seine Mutter nicht segnet,
17332#Sprüche,30,12#12. ein Geschlecht, das sich selbst für rein hält und doch von seiner Unreinheit sich nicht gesäubert hat,
17333#Sprüche,30,13#13. ein Geschlecht, das den Kopf wunder wie hoch trägt und auf andere mit stolz erhobenen Augen herabblickt-1-, -1) w: ein Geschlecht - wie hoch sind seine Augen, und seine Wimpern erheben sich!
17334#Sprüche,30,14#14. ein Geschlecht, dessen Zähne Schwerter sind und dessen Gebiß aus Messern besteht, um die Elenden aus dem Lande wegzufressen und die Armen aus der Mitte der Menschen.
17335#Sprüche,30,15#15. Aluka-1- hat zwei Töchter: «Gib her! gib her!» Drei gibt es, die nicht satt werden, und vier sagen niemals: «Genug!» -1) d.h. die Blutsaugerin, wohl nicht als Tier = Blutegel, sondern als ein dem Volksglauben angehörendes gespenstisches Geisterwesen gedacht.
17336#Sprüche,30,16#16. nämlich das Totenreich und der unfruchtbare Mutterschoß, die Erde, die des Wassers nie satt wird, und das Feuer, das niemals sagt: «Genug!»
17337#Sprüche,30,17#17. Ein Auge, das den Vater verspottet und die greise Mutter verachtet, das müssen die Raben am Bach aushacken und die jungen Geier fressen.
17338#Sprüche,30,18#18. Drei Dinge sind es, die mir zu wunderbar erscheinen, und vier, die ich nicht begreife:
17339#Sprüche,30,19#19. des Adlers Weg am Himmel, der Schlange Weg über den Felsen, des Schiffes Weg mitten auf dem Meer und des Mannes Weg bei-1- einem Weibe. - -1) o: mit.
17340#Sprüche,30,20#20. So ist das Verhalten eines ehebrecherischen Weibes: sie ißt-1- und wischt sich den Mund ab und sagt: «Ich habe nichts Unrechtes getan.» -1) = genießt.
17341#Sprüche,30,21#21. Unter drei Dingen erzittert die Erde, und unter vieren kann sie es nicht aushalten:
17342#Sprüche,30,22#22. unter einem Sklaven, wenn er König wird, und unter einem ruchlosen-1- Menschen, wenn er Brot in Fülle hat; -1) o: gemeinen.
17343#Sprüche,30,23#23. unter einer unleidlichen-1- Frau, wenn sie zur Ehe kommt, und unter einer Magd, wenn sie ihre Herrin verdrängt-2-. -1) o: lange verschmähten.   2) = an die Stelle ihrer Herrin tritt.
17344#Sprüche,30,24#24. Vier Tiere gehören zu den kleinsten auf Erden und sind doch unglaublich klug:
17345#Sprüche,30,25#25. die Ameisen, ein schwaches Volk, aber sie bereiten sich im Sommer ihren Speisebedarf;
17346#Sprüche,30,26#26. die Klippdachse-a-, ein Volk ohne Kraft, aber sie legen ihre Wohnung in den Felsen an; -a) vgl. Ps. 104,18.
17347#Sprüche,30,27#27. die Heuschrecken, die keinen König haben, und doch zieht ihr ganzer Schwarm wohlgeordnet daher;
17348#Sprüche,30,28#28. die Eidechsen, die du mit (bloßen) Händen fangen kannst und die sich doch in Königspalästen finden.
17349#Sprüche,30,29#29. Drei sind es, die stattlich einherschreiten, und vier, die einen würdevollen Gang haben:
17350#Sprüche,30,30#30. der Löwe, der Held unter den Tieren, der vor nichts Kehrt macht;
17351#Sprüche,30,31#31. (der Hahn, der wohlgemut unter den Hennen einherschreitet, und der Bock, der die Ziegenherde anführt,) und der König an der Spitze seines Heerbannes. -
17352#Sprüche,30,32#32. Magst du töricht gewesen sein, indem du dich über den andern erhobst, oder magst du mit Überlegung gehandelt haben: - lege die Hand auf den Mund!
17353#Sprüche,30,33#33. Denn der Druck auf die Milch-1- bringt Butter hervor, und Druck auf die Nase bringt Blut hervor, und Druck auf den Zorn bringt Streit hervor. -1) = das Schlagen der Milch.
17354#Sprüche,31,1#1. SPRÜCHE für Lemuel, den König von Massa-1-, mit denen seine Mutter ihn unterwiesen hat: -1) vgl. Anm. zu Spr. 30,1.
17355#Sprüche,31,2#2. «Was mein Sohn, (was, o Lemuel, mein Erstgeborener, was soll ich dir sagen)? Ja was (soll ich dir sagen), du Sohn meines Schoßes, und was dir, du Sohn meiner Gelübde?
17356#Sprüche,31,3#3. Gib nicht den Weibern deine Kraft preis und (folge nicht in deinem Tun) den Verderberinnen der Könige-1-. -1) aL: und verdirb nicht deinen Wandel bei Königsgelagen.
17357#Sprüche,31,4#4. Es ziemt sich nicht für Könige, Lemuel, es ziemt sich nicht für Könige der Weingenuß, noch für Fürsten das Verlangen nach berauschenden Getränken:
17358#Sprüche,31,5#5. sie könnten sonst über dem Trinken das festgesetzte Recht außer acht lassen und der Rechtssache aller geringen Leute Eintrag tun.
17359#Sprüche,31,6#6. Gebt berauschendes Getränk den Verzweifelnden und Wein denen, deren Herz bekümmert ist:
17360#Sprüche,31,7#7. die mögen trinken, um ihre Armut zu vergessen und an ihr Elend nicht mehr zu denken. -
17361#Sprüche,31,8#8. Tu deinen Mund auf für die Stummen, für die Sache aller Hilflosen!
17362#Sprüche,31,9#9. Tu deinen Mund auf zu gerechtem Richterspruch und schaffe Recht dem Elenden und Armen!»
17363#Sprüche,31,10#10. EINE tüchtige Frau - wer mag sie finden? Weit über Korallen-1- geht ihr Wert. -1) o: Perlen.
17364#Sprüche,31,11#11. Das Herz ihres Gatten kann sich auf sie verlassen, und an Gewinn wird es (ihm) nicht fehlen.
17365#Sprüche,31,12#12. Sie erweist ihm Gutes und nichts Böses während ihrer ganzen Lebenszeit.
17366#Sprüche,31,13#13. Sie trägt Sorge für Wolle und Flachs und schafft dann mit arbeitsfreudigen Händen.
17367#Sprüche,31,14#14. Sie gleicht den Schiffen eines Kaufmanns: von fernher beschafft sie den Bedarf für ihren Haushalt.
17368#Sprüche,31,15#15. Sie steht auf, wenn es noch Nacht ist, und gibt Kost heraus für ihre Hausgenossen und weist den Mägden ihr Tagewerk an.
17369#Sprüche,31,16#16. Sie faßt den Ankauf eines Ackers ins Auge und erwirbt ihn auch; vom Ertrag ihrer Handarbeit legt sie einen Weinberg an.
17370#Sprüche,31,17#17. Sie gürtet ihre Hüften mit Kraft und regt die Arme, ohne zu ermatten.
17371#Sprüche,31,18#18. Sie merkt, daß ihr Schaffen Segen bringt: auch nachts erlischt ihre Lampe nicht.
17372#Sprüche,31,19#19. Sie legt ihre Hände an den Spinnrocken, und ihre Finger ergreifen die Spindel.
17373#Sprüche,31,20#20. Dem Elenden bietet sie ihre Hand (schenkend) dar und streckt dem Dürftigen ihre Arme entgegen.
17374#Sprüche,31,21#21. Sie braucht für ihre Hausgenossen vom Schnee nichts zu fürchten; denn ihr ganzes Haus ist in Scharlachwolle gehüllt.
17375#Sprüche,31,22#22. Sie fertigt sich Decken-1- an; Linnen und Purpur bilden ihre Kleidung. -1) o: Teppiche.
17376#Sprüche,31,23#23. Hochgeachtet ist ihr Gatte in den Toren-1-, wenn er mit den Ältesten-2- des Landes Sitzung hält. -1) o: in den Versammlungen auf den Märkten.  2) = Vornehmsten.
17377#Sprüche,31,24#24. Feine Unterkleider fertigt sie an und verkauft sie, und Gürtel liefert sie dem Kaufmann.
17378#Sprüche,31,25#25. Kraft und Würde sind ihr Gewand, und so sieht sie dem kommenden Tage unbesorgt entgegen.
17379#Sprüche,31,26#26. Den Mund öffnet sie zu einsichtsvoller Rede, und freundliche Unterweisung liegt auf ihrer Zunge.
17380#Sprüche,31,27#27. Sie überwacht alle Vorgänge in ihrem Hause und ißt nie das Brot des Müßiggangs.
17381#Sprüche,31,28#28. Ihre Söhne-1- treten hin und preisen sie glücklich; ihr Gatte tritt hin und rühmt sie: -1) o: Kinder.
17382#Sprüche,31,29#29. «Es gibt wohl viele Frauen, die Tüchtiges geleistet haben, doch du übertriffst sie alle!»
17383#Sprüche,31,30#30. Anmut ist trügerisch, und Schönheit vergeht, aber ein gottesfürchtiges Weib ist des Lobes wert.
17384#Sprüche,31,31#31. Laßt sie den Lohn ihres Schaffens genießen, und was sie geleistet hat, möge ihren Ruhm in den Toren-1- verkünden! -1) o: auf den Märkten.